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10. Februar 2019

Wenn aus Bioabfall mehr als nur Kompost wird

Saubere Energie und guter Boden aus einer Anlage

Neues, innovatives Konzept

Im Kreis Unna greift für die Bioabfälle und den kommunalen Grünschnitt seit Anfang des Jahres ein neues, innovatives Konzept. Mit Errichtung einer Vergärungsanlage auf dem Lippewerk in Lünen, an der die GWA (Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna) 51 Prozent und REMONDIS 49 Prozent hält, wird vor der Kompostierung die nutzbare Energie aus den Bioabfällen in brennbares Biogas verwandelt.

Mehrere Vorteile

Dabei bringt die moderne Anlage gleich mehrere Vorteile: Das entstandene Gas wird durch drei Blockheizkraftwerke verstromt, so kann die Energie ins öffentliche Netz eingespeist werden. Parallel wird mit der Abwärme der Gärprozess aufrechterhalten und schließlich kann das bei der Vergärung entstehende Methangas optimal genutzt werden, ohne dass es in die Atmosphäre gelangt. Denn was viele nicht wissen: Methangas ist 25-mal schädlicher als CO2. Pluspunkte sammelt die betreibende Bioenergie Kreis Unna GmbH (kurz BKU) also insbesondere mit Blick auf den Klimaschutz. Aber auch in puncto Gebühreneinsparung sind Vorteile zu erwarten – prognostizierte 160.000 Euro Entlastung im Jahr.

Methangas ist 25-mal schädlicher als CO2.

REMONDIS als idealer Partner

Die Idee, aus Bioabfall Energie zu gewinnen, gab es seitens der GWA schon länger: „Der Bau und Betrieb einer eigenen Vergärungsanlage hätte sich für uns jedoch aufgrund zu geringer Mengen nicht gelohnt“, erklärt Andreas Gérard, Geschäftsführer der GWA. So fand die GWA innerhalb eines europaweiten Vergabeverfahrens den idealen Partner im privaten Dienstleister für Recycling, Service und Wasser. „REMONDIS hat ein schlüssiges Konzept mit einem Standort im Kreisgebiet Unna vorgelegt“, ergänzt Gérard.

Das Biogas wird in den Gasspeicher abgesaugt, um anschließend von drei Blockheizkraftwerken verstromt zu werden

„REMONDIS hat ein schlüssiges Konzept mit einem Standort im Kreisgebiet Unna vorgelegt.“

Andreas Gérard, Geschäftsführer GWA

Stromerzeugung im großen Stil

REMONDIS hat diese Chance genutzt und eine leistungsfähige Vergärungsanlage mit nachgeschalteter Kompostierung errichtet. Mit der neuen Anlage kann nun der energiereiche Teil der Bioabfälle vergoren und zu etwa 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom umgewandelt werden. „Reste von Obst, Gemüse und Rasenschnitt bringen uns dabei die gewünschte Energie“, erklärt Björn Zimmer, Betriebsleiter der Vergärungsanlage. Solche Reststoffe werden in einen Fermenter gegeben und bei einer Temperatur von 56 Grad durchmischt, sodass sich das entstehende Gas im oberen Drittel des Behältnisses sammelt und abgesaugt werden kann.

Die geruchsbelastete Abluft wird durch ein Bett aus Wurzeln, Rindenmulch und Heidekraut geleitet und dadurch optimal gereinigt

Perfekte Kaskadennutzung

Auch für die weniger energiereichen Reststoffe gibt es eine Verwertungslösung: Grünschnitte, Laub und auch der Tannenbaum vom letzten Weihnachtsfest landen in einem der sieben Rottetunnel. Dort wird das Material durch die Zugabe von Sauerstoff und Wärme kompostiert. „Nach etwa zwei Wochen erhalten wir ein Kompost- oder Humusprodukt, das nach der Feinaufbereitung beispielsweise zur Verbesserung des Nährstoffgehalts im Boden in der Landwirtschaft und im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt wird“, so Zimmer. Die energetische Nutzung organischer Reststoffe ergänzt das Dienstleistungsportfolio von REMONDIS ideal und betont den Fokus des Unternehmens auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Daher wurde nicht nur in Lünen die Kompostierungsanlage umgerüstet – an sieben weiteren Standorten realisiert REMONDIS derzeit innovative Anlagen zur Biogaserzeugung.

Bildnachweise: Bild 1: Adobe Stock: malp; Bild 2–4: © REMONDIS

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