Stärkung der Marktposition
Durch die Akquisition des Gipsproduzenten Gypsum Plus in Navarra, Spanien, erweitert die CASEA GmbH mit Wirkung vom November dieses Jahres ihre Aktivitäten im Bereich der Gipsproduktion. Die Akquisition stärkt die Marktposition im Bereich Naturgips vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs der europäischen Baustoffindustrie.
Gipsverbrauch steigt kontinuierlich
Allein in Deutschland liegt der Gipsverbrauch bei rund zehn Millionen Tonnen pro Jahr und wird bis 2035 auf etwa zwölf Millionen Tonnen ansteigen. Von den derzeit jährlich verbrauchten zehn Millionen Tonnen sind etwa 55 Prozent sogenannter REA-Gips, der aus Rauchgasentschwefelungsanlagen von Kohlekraftwerken stammt. Durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen und den Ausstieg aus der Kohleverstromung wird der Verbrauch in Zukunft weniger durch REA-Gips gedeckt werden können. Zwar verarbeitet CASEA bereits heute schon Alternativen wie Recyclinggips aus dem Konzern, trotzdem: „Die Akquisition in Spanien sehen wir also als Investition in die Zukunft, um unsere Versorgung mit Rohstoffen weiterhin sicherzustellen und die bereits begonnene Internationalisierung zur Versorgung der europäischen Märkte mit hochwertigen Gipsprodukten konsequent weiterzugehen“, erklärt Carsten Ketteler, Geschäftsführer CASEA. „Daneben soll die Akquisition auch dazu dienen, die Versorgung unserer neuen Anlage auf dem Lippewerk in Lünen langfristig sicherzustellen“, so Ketteler.
CASEA bündelt die Gipsaktivitäten der REMONDIS-Gruppe in einem auf nachhaltige Rohstoffnutzung ausgerichteten Unternehmen.
Mit dem Kauf der Gypsum Plus und der dazugehörigen Gipsressourcen von mehr als 20 Millionen Tonnen auf einem Gebiet von mehr als 100 Hektar ist die langfristige Rohstoffsituation für das Lünener Werk und dessen Kapazitätserweiterung auf jeden Fall gesichert. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung beim REA-Gips wird die neue Anlage direkt mit einem Produkt aus Naturgips in Betrieb genommen werden.
Gipse für verschiedenste Anwendungsgebiete
Rund 25 Prozent der CASEA-Produkte werden bereits heute außerhalb von Deutschland verkauft. Außer in einige exotische Länder, wie Südkorea, Mexiko, Südafrika oder Malaysia, wo hochwertige Gipse für die Lebensmittel- und Tierfutterindustrie, als Formengipse oder als Bindemittel in der Bauchemie genutzt werden, geht der Großteil nach Benelux, Irland, Italien und Dänemark, nach Frankreich, Spanien und Portugal. Gerade in den letzten drei Ländern sieht die Geschäftsführung von CASEA Potenzial, den Markt mit der Akquisition weiter auszubauen.
Gerade die Spezialgipse und Calciumsulfatestrichbindemittel von CASEA sind in Deutschland und Europa sehr gefragt.
An dem neuen Standort in Cintruénigo im Navarra-Gebirge sind derzeit acht Mitarbeiter beschäftigt, die vorhandenen Anlagenkapazitäten von rund 140.000 Tonnen für Gipsprodukte bieten jedoch die Möglichkeiten, den Standort noch deutlich weiterentwickeln zu können. „Ab dem Sommer geht es mit der Belieferung der neuen Anlage in Lünen los, aber auch darüber hinaus haben wir schon einige Potenziale im Bereich der Dentalprodukte, Estrichbindemittel oder auch der Bauchemie eruiert“, so Andreas Hübner, ebenfalls Geschäftsführer bei CASEA. Ab Mai wird die Gypsum Plus durch einen Vertriebsmitarbeiter verstärkt, der über eine langjährige Erfahrung in der Gipsindustrie verfügt, die Branche sehr gut kennt und helfen wird, die Vertriebsaktivitäten auszubauen.
Das Team von Gypsum Plus in Spanien
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