Wertstoffe bis 22 Uhr an der Recyclingstation abgeben: Das ist seit Anfang September in Essen möglich – und das denkbar einfach: Einfach die entsprechende App MAEX kostenfrei herunterladen, in wenigen Minuten anmelden, den gewünschten Zeitpunkt buchen, an der Recyclingstation das Tor mittels Bluetooth öffnen und die Wertstoffe selbst abgeben. Fertig! Die EBE Entsorgungsbetriebe Essen bieten diesen zusätzlichen Service an der Recyclingstation Süd/Ost an der Langenbergerstraße in Zusammenarbeit mit REMONDIS Digital an. Sie sind mit diesem digitalen Projekt Vorreiter im Ruhrgebiet und auch die ersten in einer nordrhein-westfälischen Großstadt.
Essens Oberbürgermeister freut sich über das Pilotprojekt
Das sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen im Rahmen der Vorstellung des neuen Self-Services an der Recyclingstation Süd/Ost in Essen-Überruhr:
„Das ist ein Teil von ’smart city‘, es wird bürgerfreundlicher und der neue Service ist auch ein großer Vertrauensbeweis, den wir den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber aufbringen. Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass so ein Self-Service honoriert wird, und ich gehe davon aus, dass er angenommen wird. Ich freue mich darauf und finde es mutig von unseren Entsorgungsbetrieben, dass sie diesen Weg gehen.“
Zudem nutzte er die Gelegenheit vor Ort gleich selbst aus und griff zum Smartphone, um das Tor zum Wertstoffhof zu öffnen. Erfolgreich!
Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Vorstellung des neuen Self-Services (Bild 1). Er testete das digitale Angebot gleich selbst aus und das Tor öffnete sich (Bild 2).
Echter Mehrwert für Essenerinnen und Essener
„Wir sind sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass wir diese neue Technik als erste ausprobieren können“, sagt EBE-Geschäftsführer Karsten Woidtke. „Das zusätzliche Angebot bietet einen echten Mehrwert für die Essenerinnen und Essener. Vor allem Berufstätige können jetzt flexibler und unabhängig von den regulären Öffnungszeiten Wertstoffe abgeben.“ Unter der Woche ist die Recyclingstation Süd/Ost per App bis 22 Uhr nutzbar, samstags bis 19 Uhr. „Die Digitalisierung der Recyclingstation passt perfekt in die Strategie der EBE“, ergänzt EBE-Geschäftsführer Ulrich W. Husemann. „Wir probieren immer wieder neue Techniken und Innovationen aus, um am Puls der Zeit zu sein und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt bestmöglichen Service zu bieten.“
Korrekte Nutzung ist ausgesprochen wichtig
Ein halbes Jahr lang wird in Essen-Überruhr geprüft, ob das Angebot wie erwartet angenommen wird, ob die zur Einführungsphase angebotenen Zeiten passen und ob die vom EBE-Mitgesellschafter REMONDIS entwickelte App MAEX zukünftig vielleicht auch an anderen Recyclinghöfen einsetzbar sein soll. „Es muss sich aber auch beweisen, dass die Essenerinnen und Essener das Zusatzangebot zu schätzen wissen und korrekt nutzen“, so Woidtke. Zwar ist das Gelände videoüberwacht, und bei der Anmeldung hinterlegen die Nutzer ihre Daten. „Uns ist aber wichtig, dass nicht mehr als haushaltsübliche Mengen und wirklich nur Grünabfälle, Altpapier und Pappe, Altmetall und Eisenschrott sowie Hartkunststoffe wie Wäschekörbe, Gartenmöbel oder Balkonkästen abgegeben werden“, betont der EBE-Geschäftsführer. Kleine Elektrogeräte oder Batterien beispielsweise dürfen weiterhin nur zu den regulären Öffnungszeiten beim Personal abgegeben werden. Die Behälter auf dem Gelände sind klar beschildert, sodass die Wertstoffe unkompliziert eingeworfen werden können.
App und Service sind für Bürgerinnen und Bürger kostenfrei
„Mit dem Zugang per App bieten wir einen weiteren Baustein in Richtung einer möglichst umfassenden Wieder- und Weiterverwertung von Wertstoffen“, betont Husemann. „Damit unterstreichen wir als EBE unseren Anspruch auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz.“ Gleichzeitig würden andere Recyclingstationen und -höfe im Stadtgebiet entlastet, wenn bis zu 42 Essenerinnen und Essener am Tag den neuen Service nutzen. „Außerdem“, so Husemann, „ist das neue Angebot kostenfrei. Deswegen hoffen und glauben wir, dass jetzt viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen und die Pilotphase erfolgreich verläuft.“
Digitaler Wertstoffhof
Der erste Self-Service am Wertstoffhof ist im September 2022 in Coesfeld an den Start gegangen. Seitdem sind einige weitere digitale Wertstoffhöfe bundesweit dazugekommen, unter anderem in Freiburg, Frankfurt am Main und nun auch in Essen. REMONDIS steht jederzeit gern für einen Austausch mit den Kommunen zur Verfügung, um gemeinsam die Digitalisierung in der Daseinsvorsorge voranzutreiben.
Bildnachweise: © REMONDIS
