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20. Dezember 2024

Sicherer Umgang mit Kältemitteln

Hochtemperaturverbrennungsanlage (HTVA) in Bramsche verwertet effizient und zuverlässig Kältemittel

Ob im Kühlschrank, in Klimaanlagen oder in industriellen Anwendungen wie Kühlketten in der Lebensmittelproduktion oder in Supermärkten: Kältemittel spielen sowohl im täglichen Leben als auch in der Industrie eine wichtige Rolle und sind essenziell für den Betrieb von Geräten, die Wärmeenergien transportieren und speichern. Doch neben all den Vorteilen gibt es auch Herausforderungen – insbesondere bei der Entsorgung von Stoffen wie (H)FCKW- und (HF)KW-Kältemittel oder vergleichbaren Substanzen wie Schwefelhexafluorid.

Um eine sichere Behandlung von Kältemitteln zu gewährleisten, wird seit Jahren an der Wirkung der Molekülzerstörung an der Hochtemperaturverbrennungsanlage (HTVA) von REMONDIS Industrie Service am Standort Bramsche gearbeitet. Überprüfungen belegen nun, dass die Molekülzerstörung dort zuverlässig und effizient erfolgt.

Kältemittel: Funktionen, Einsatzgebiete, Anwendung

Kältemittel umfassen spezielle Gase oder Flüssigkeiten, die als Wärmeträger in Klimaanlagen, Kühlschränken, Kältemaschinen und Wärmepumpen dienen. Sie ermöglichen durch Wärmeübertragung einen Kühlungsprozess. Dafür wird das Kältemittel durch einen Zyklus aus Verdampfung und Kondensation geleitet, wo es bei niedrigem Druck und niedriger Temperatur verdampft, Wärme aufnimmt und diese bei höherem Druck und höherer Temperatur wieder abgibt. Der Prozess führt zum Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand und wieder zurück – was dann die Kühlleistung gewährleistet. Die Wahl des richtigen Kältemittels wird durch verschiedene Faktoren bedingt, darunter die gewünschte Betriebstemperatur, Umweltverträglichkeit und Sicherheitsanforderungen. Früher wurden oft chlorierte Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) und Hydro-Flurchlorfluorkohlenwasserstoffe (HFCKW) eingesetzt. Aufgrund ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Ozonschicht und ihres Beitrags zum Treibhauseffekt werden sie heute durch andere Kältemittel ersetzt.

Umweltschutz: Ordnungsgemäße
Kältemittelentsorgung

Um negative Umweltauswirkungen zu minimieren, ist es essenziell, dass nicht mehr zulässige Kältemittel ersetzt bzw. ordnungsgemäß entsorgt werden und so nicht in die Umwelt gelangen. Andernfalls kann dies die Ozonschicht schädigen und zur globalen Erwärmung beitragen. Kältemittel, wie sie in Klimaanlagen zum Einsatz kommen, unterliegen den neuen europäischen Verordnungen, die den Schutz der Umwelt und Gesundheit gewährleisten. Daher werden zunehmend alternative Kältemittel wie Ammoniak, Kohlendioxid oder Kohlenwasserstoffe verwendet.

Zur Förderung von umweltfreundlicheren Kältemitteln wurden weltweit Vorschriften erlassen. In der Europäischen Union regelt eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen die Reduktion von Treibhausgasemissionen. Ein Beispiel ist die F-Gase-Verordnung, die die Verwendung fluorierter Gase in Kühl- und Heizanwendungen einschränkt. Diese Verordnung hat das Ziel, Emissionen von fluorierten Treibhausgasen zu reduzieren und definiert, wie Kältemittel verwendet, gelagert, transportiert und verwertet werden müssen.

„Angesichts der potenziellen Gefahren, die von Kältemitteln ausgehen, ist eine sichere Entsorgung von entscheidender Bedeutung. Die thermische Zerstörung bietet eine Lösung, um Schadstoffe zu eliminieren und so die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.“

Christian Deing, Regionalleiter bei REMONDIS Industrie Service

Hochtemperaturverbrennungsanlage (HTVA) in Bramsche

Kältemittel gelten als gefährlicher Abfall und erfordern deswegen eine fachgerechte Entsorgung durch zugelassene Unternehmen. Gebrauchte Kältemittel entstehen häufig bei der Reparatur, Umrüstung oder Außerbetriebnahme einer Anlage und sind mitunter verunreinigt, was eine spezielle Behandlung erfordert. Zuerst wird das Kältemittel mit einem Absauggerät gasförmig aus der Anlage entfernt, verdichtet und in einem passenden Behälter flüssig gelagert. Danach erfolgt eine thermische Beseitigung. Diese muss in spezialisierten Anlagen durchgeführt werden, um zu gewährleisten, dass alle schädlichen Stoffe vollständig zerstört werden, nicht nach außen gelangen und somit nicht die Umwelt schädigen. Dies ist besonders herausfordernd bei chlorierten Fluorkohlenwasserstoffen (FCKW) und Hydrofluchlorkohlenwasserstoffen (HFCKW), da solche Verbindungen besonders stabil und langlebig sind.

Dafür braucht es Anlagen, die eine direkte Einleitung der Gase ermöglichen. Die Hochtemperaturverbrennungsanlage (HTVA) der REMONDIS Industrie Service GmbH in Bramsche gehört zu den wenigen Anlagen in Europa, die dazu in der Lage sind.

Maximale Zerstörungs- und Entfernungsrate

Zur Bestätigung der Wirksamkeit der Molekülzerstörung wurden Tests in der Anlage in Bramsche durchgeführt. Dazu wurde die Destruction and Removal Efficiency (DRE) – in Deutsch als Zerstörungs- und Entfernungsrate bezeichnet – hinzugezogen. Die DRE gilt als internationaler Indikator für die Leistungsfähigkeit von Verbrennungsanlagen, die zur Beseitigung von schädlichen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) eingesetzt werden. Die DRE wird in einem Prozentsatz ausgedrückt, der anzeigt, wie viele der eingespeisten Stoffe entfernt oder zerstört wurden, gemessen an der Anzahl der Moleküle, die in das System eingespeist worden sind. Beispiel: Treten 10.000 Moleküle ein, und es werden 9.999 Moleküle zerstört, liegt die DRE bei 99,99 Prozent.

Nach den erfolgten Tests in der Anlage in Bramsche konnten überzeugende Ergebnisse erzielt werden. Für den Versuch wurde sowohl Chlordifluormethan (R-22), als auch Tetrafluorethan (R-134a), ein Hydro-Flurkohlenwasserstoff (HFKW) in die Anlage eingedüst. Die DRE erreichte für R-22 Werte von über 99,998 Prozent, während R-134a eine DRE von über 99,997 Prozent aufwies. „Diese herausragenden Ergebnisse zeigen die Effizienz und die Zuverlässigkeit unserer Anlage in Bramsche“, freut sich Christian Deing.

Recyclingzentrum Bramsche: Beitrag zum Klimaschutz

Die Hochtemperaturverbrennungsanlage in Bramsche leistet einen positiven Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz. Jährlich werden hier über eine Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Um eine solche Menge CO2 aufzunehmen, würden etwa 111.112 Hektar Wald pro Jahr benötigt. Das ist eine Fläche, die etwa 1,25-mal so groß ist wie Berlin oder etwa 155.666 Fußballfelder umfasst. Durch diese nachhaltigen Prozesse und die effiziente Entsorgung gefährlicher Abfälle unterstützt REMONDIS Industrie Service am Standort Bramsche aktiv die globalen Klimaschutzziele.

Recyclingzentrum in Bramsche

Bildnachweise: © REMONDIS

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