„Das Merkwürdigste an unserer Zeit ist, dass man sie einmal die gute alte Zeit nennen wird.“ Dieses Zitat von Ernest Hemingway passt heute so gut wie damals. Eigentlich passt es zu jeder Zeit. Umweltprobleme gab es schon immer, selbst die Ureinwohner der Osterinseln haben ihre Heimat Rapa Nui schon vor Jahrhunderten durch exzessive Entwaldung an den Rand der Unbewohnbarkeit gebracht. Auch Pandemien sind bekannt, seit es Geschichtsschreibung gibt. Die erste, bei der sich einmal jemand die Mühe gemacht hat, der Nachwelt davon zu berichten, war die Attische Seuche, die in den Jahren 430 bis 426 v. Chr. während des Peloponnesischen Krieges in Athen wütete, dem Hauptort der antiken Region Attika. Stichwort Peloponnesischer Krieg: in Sachen friedliche Koexistenz hat die Menschheit seitdem ganz offensichtlich auch noch nicht allzu viel dazugelernt.
Der Blick auf die jeweils aktuelle Nachrichtenlage war also noch nie besonders vergnügungssteuerwürdig. Doch ist das ein Grund für Pessimismus? Wir meinen: nein. Denn in Wahrheit sind bei genauer Betrachtung die Dinge für die Menschheit bei den meisten gesellschaftsrelevanten Themen im Laufe der Jahrhunderte eher besser geworden. Heute helfen uns auf dem Weg in eine bessere Zukunft zunehmend die Hochtechnologie und Kollege Computer, der mit künstlicher Intelligenz rasend schnell Probleme lösen kann, die wir Menschen normalerweise erst zur Kenntnis nehmen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Es gibt also gute Gründe für optimistischen Realismus.
„Das Merkwürdigste an unserer Zeit ist, dass man sie einmal die gute alte Zeit nennen wird.“
Ernest Hemingway
Im Folgenden nehmen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit auf eine kleine Zeitreise in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts. Wir haben unsere Zeitmaschine angeworfen und mal nachgeschaut, wie unsere Welt in 30 oder 50 und mehr Jahren wohl aussehen könnte. Zuerst die schlechte Nachricht: Den Warp-Antrieb und das Beamen wird es auch im 22. Jahrhundert nicht geben, denn die Grenzen der Physik zu sprengen, das schafft nur Hollywood.
Die gute Nachricht ist, dass alles, was Sie hier lesen werden, auf tatsächlichen Entwicklungen und aktuellen Forschungsansätzen basiert. Bitte anschnallen und die Sitze in die aufrechte Position stellen. Der Zeitsprung dauert nur so lange wie das Weiterscrollen der Seite. Wir wünschen viel Vergnügen.
Das weltweit letzte Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, ein immer noch fahrtüchtiges Mercedes-T-Modell aus dem Jahr 1984, das bei Taxi Zielowski im nördlichen Ruhrgebiet eingesetzt war, wird feierlich außer Dienst gestellt, weil es keine Tankstelle mehr gibt, um es zu betanken. Dank der Weiterentwicklung des Konzepts der Glasbatterie von Nobelpreisträger John Goodenough lassen sich Akkus für Autos und Nutzfahrzeuge jeder Größe mittlerweile in wenigen Sekunden aufladen. Ihre Reichweite hat bereits in den dreißiger Jahren die 1.000-Kilometer-Barriere überschritten. In abgelegeneren Regionen der Welt, in denen Anschlüsse an das regenerative Stromnetz nicht flächendeckend verfügbar sind, fahren Busse, Bahnen und Transportverkehr mit Wasserstoff, den vor allem die ehemaligen OPEC-Staaten seit der vollständigen Abkehr der Ölindustrie vom Öl der Welt zur Verfügung stellen.
Im öffentlichen Personennahverkehr sowie im Regionalverkehr hatte Transdev bereits in den zwanziger Jahren im großen Stil mit der Umrüstung auf emissionsfreie Antriebe begonnen. Diese frühe Vorreiterrolle zahlt sich nun aus, denn das Unternehmen hält auf dem ganzen Planeten die Menschheit in Bewegung, ohne dabei ein einziges Gramm CO2 auszustoßen.
Auch REMONDIS und Rhenus setzen bei der gesamten Logistik für den Transport von Recyclingrohstoffen und anderen Gütern schon seit drei Jahrzehnten auf regenerative Antriebskonzepte.
Im Jahr 2052 fliegen sogar die Drohnen, welche in den Metropolen zur Wertstoffsammlung eingesetzt werden, vollautomatisch, rein elektrisch und weitestgehend geräuschlos.
Im Kontrollzentrum für automatisierte Industriereinigung der Firma Buchen feiert man die Einführung der neuen Generation von Jet-Washern. Mit Unterstützung von Robbie Clean, einer künstlichen Person mit hoher kognitiver Leistung (aber mit gewöhnungsbedürftigem Humor), steuern Mitarbeitende den frei fliegenden Strahlreiniger, um noch die letzten Winkel von Industrieanlagen von innen zu reinigen.
Dass dabei schon lange keiner mehr persönlich im Vollzeug in die Tanks einsteigen muss, versteht sich von selbst. Schon im Jahr 2022 hat Buchen damit begonnen, bei Tankreinigungen automatisierte BTS-Jet-Washer einzusetzen und den Kollegen Robotor quasi als Androiden fürs Grobe einzubeziehen.
Die Kolleginnen und Kollegen von XERVON lehnen sich derweil bei einer Tasse fair angebautem Kaffee zurück. Ihr Condition-Monitoring-System – erstmals in den zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts erfolgreich etabliert – macht es längst möglich, Instandhaltungen nicht mehr über zeitaufwändige Demontagen und manuelles Kontrollieren, sondern über eine vollautomatische permanente Zustandsüberwachung über Sensorsysteme zu gewährleisten. Der Clou sind die digitalen Zwillinge der jeweiligen Anlagen. Im Cyberspace lässt sich halt viel effizienter und sauberer arbeiten.
Grafik: Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP)
Nachdem der weltweite Ausbau der regenerativen Energieerzeugung bereits vor drei Jahrzehnten sowohl wegen mangelnden Flächenangebots als auch wegen mangelnder Rohstoffe an seine Grenzen gekommen ist, erfüllt sich Anfang der sechziger Jahre ein Menschheitstraum. Der erste stromproduzierende Fusionsreaktor geht ans Netz. Zwar ist das Prinzip schon seit 1917 bekannt, und schon im Jahr 1983 startete der erste Versuchsreaktor, der Joint European Torus (JET) in Culham in Großbritannien, seinen Forschungsbetrieb. Dennoch galt über viele Jahrzehnte der alte Scherz der Fusionsphysiker: „In 30 Jahren werden wir einen funktionierenden Fusionsreaktor haben – und das wird auch in 30 Jahren immer noch so sein.“
Nun also doch. Das Rennen zwischen dem deutschen Stellarator Wendelstein 7-X und dem französischen Tokamak ITER ist unentschieden ausgegangen. Beide haben bewiesen, dass man die Fusionsreaktion der Sonne auf der Erde reproduzieren kann ohne negative Begleiterscheinungen für die Umwelt. Als Energielieferanten benötigt man nur Wasserstoff. Da es davon auf der Erde in Form von Meerwasser bekanntlich nahezu unendlich viel gibt, ist das Problem der sauberen Energieversorgung der Menschheit nachhaltig gelöst. REMONDIS bekommt in der Folge viel zu tun. Weltweit wird die Landschaft von alten Windenergieanlagen und Solarparks befreit, die nun ihre treuen Dienste getan haben. Alle Rohstoffe werden zurückgewonnen und stehen der Menschheit schon bald als neue Hightech-Produkte wieder zur Verfügung.
Zehn Jahre später gibt es weltweit kein einziges fossiles Kraftwerk mehr. Nur noch das eine oder andere Lagerfeuer, auf dem Grillwürstchen aus künstlichem Stammzellenfleisch gegrillt werden, während nebenan glückliche und freie Kühe grasen und Schweine sich fröhlich grunzend im sauberen Schlamm wälzen.
Der letzte Kreislauf wird geschlossen. Alles, was die Menschheit von diesem Zeitpunkt an produziert, besteht zu 100 Prozent aus Recyclingrohstoffen oder ist zu 100 Prozent recyclingfähig. Es war ein langer Weg von den ersten Forderungen nach einer umfassenden Ökodesignrichtlinie, die auch die rohstoffliche Effizienz vorgibt, bis zum Tag des ersten „No Waste Day“. REMONDIS hatte bereits seit 2018 wiederholt darauf gedrängt, ein Recyclinglabel einzuführen, das Verbrauchende erkennen lässt, wie nachhaltig die Produkte gebaut wurden und wie gut sie recycelt werden können. Nachdem dieses Label sich weltweit durchgesetzt hat, verschwanden immer mehr ökologisch minderwertige Produkte vom Markt. Klimaneutralität und Ressourcenschonung wurden weltweit zum wichtigsten Verkaufskriterium.
Was in alten Zeiten als „Müll“ begann und altsprachlich „entsorgt“ werden musste, wurde erst „Abfall“, aus dem man mit aufwändigen Sortier- und Trennprozessen die Rohstoffe zurückgewinnen und verwerten konnte, und dann endlich reiner Wertstoff, der von Unternehmen wie REMONDIS gesammelt und in hochreiner Form der Industrie umgehend wieder zur Verfügung gestellt wird. Ein perfekter Kreislauf. Zeitgleich mit der Abschaffung des Abfalls kommt die Menschheit auch mit der Reinigung der Ozeane voran. Vollautomatische Systeme, entwickelt und gesteuert von künstlicher Intelligenz, befreien unsere Meere von den Altlasten der industriellen Vergangenheit. Von Bangladesch bis Borkum macht es wieder Spaß, an sauberen Stränden in sauberes Wasser zu springen.
„Der letzte Kreislauf wird geschlossen. Alles, was die Menschheit von diesem Zeitpunkt an produziert, besteht zu 100 Prozent aus Recyclingrohstoffen oder ist zu 100 Prozent recyclingfähig.“
Ein hinlänglich bekannter Pionier der E-Mobilität und privaten Raumfahrt, der im Jahr 2062 durch Ganzkörpertransplantation als erster Mensch den Sprung vom Homo sapiens zum Homo technicus geschafft hat, hat in seiner Funktion als Präsident der ersten Marskolonie den Generalauftrag zur planetaren Kreislaufwirtschaft an die REMONDIS Space Corp. vergeben.
REMONDIS wird innerhalb der nächsten Monate zu diesem Zweck die erste Mars-Niederlassung eröffnen. Von hier aus werden sämtliche technischen und organischen Hinterlassenschaften der Mars-Kolonisten direkt vor Ort einer hochwertigen Verwertung zugeführt. Musk City, die Hauptstadt des Mars, entkoppelt sich dadurch nahezu vollständig von Rohstofflieferungen von der Erde und leistet zukünftig einen aktiven Beitrag zum Terraforming, der langfristigen Umwandlung der Marsatmosphäre in einen bewohnbaren Zustand ohne technische Hilfsmittel.
Der Präsident kommentierte seine Entscheidung in einer Stellungnahme so: „Wir brauchen hier auf dem Mars genauso eine hundertprozentige Kreislaufwirtschaft wie auf der Erde, um unsere Nachhaltigkeitsziele für den Roten Planeten zu erreichen. Deswegen setzen wir auf REMONDIS. Die können das! Eigentlich hätten wir ja hier noch jede Menge Platz, um unseren ganzen Schrott in irgendeinen Canyon zu werfen, aber deponieren ist ja neuerdings auch auf dem Mars verboten.“
Genau wie auf der gesamten Erde, und das schon seit 2050.
Ob alles so kommt, wie wir es hier mit einem Augenzwinkern vorhergesagt haben, wissen wir natürlich auch nicht. Aber als führendes Recyclingunternehmen, das sich den Zielen des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung verpflichtet fühlt, werden wir gemeinsam mit unseren rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles daransetzen, dass die Zukunft unseres Blauen Planeten nachhaltig und besser wird.
Working for the Future!
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