Skip to main content
suche

12. Mai 2023

Safety first: So transportiert und lagert RETRON Lithium-Ionen-Batterien

Geschäftsführer Robert Sonnenschein berichtet über die Geschichte, den neuen Onlineshop und die Expansionspläne

Vor acht Jahren ist RETRON in Stuttgart als Projekt in der REMONDIS Industrie Service gestartet. Damals fehlte es an einer geeigneten Lösung, um eine größere, defekte Lithium-Ionen-Batterie sicher auf der Straße zum Recycling zu transportieren. Heute schickt sich RETRON an, in mehreren europäischen Ländern Fuß zu fassen.

Das Behältersystem für den sicheren Transport und die sichere Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien arbeitet seit Januar als eigenständige Gesellschaft und agiert in einem stark wachsenden Markt.

Manche Kunden fragen: „Brauche ich das überhaupt?“ Das haben sich einige beim ersten Sicherheitsgurt oder dem ersten Airbag im Auto auch gefragt.

Herr Sonnenschein, werfen wir gleich einmal einen Blick auf Ihre neuesten Angebote, den RETRON-Shop und die RETRON BOX. Wen adressieren Sie damit?

Robert Sonnenschein: Allein in Deutschland sind fast zehn Millionen E-Bikes auf der Straße. Ich bin nicht sicher, ob auch nur die Hälfte der Besitzer dieser Zweiräder um die Gefahren der Lithium-Ionen-Batterien weiß. Von der Anzahl der alten Mobiltelefone, Fieber-Thermometer oder Einweg-E-Zigaretten einmal ganz abgesehen. Beschädigte oder defekte Batterien und Akkus sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.

Damit ist praktisch jeder Haushalt ein potenzieller Kunde…

Robert Sonnenschein: …und genauso sind das zum Beispiel Hotels, die von Radwanderern besucht werden. Wenn sie die E-Bikes ihrer Gäste im Fahrradkeller abstellen und die Akkus nicht sichern, holen sie sich die Gefahr buchstäblich ins Haus.

Die RETRON BOX ist außerdem für Handwerksbetriebe interessant: Die Berufsgenossenschaft empfiehlt nämlich für Fahrzeuge, die Batterien transportieren – also zum Beispiel Akkuschrauber oder digitale Messgeräte -, ein geeignetes Behältnis mitzuführen.

Robert Sonnenschein, Geschäftsführer RETRON

Die RETRON BOX hat ein Nutzvolumen von 35 Litern und ist damit bestens für Haushalte und für das Gewerbe geeignet. Eine UN-Zulassung zur Beförderung gefährlicher Güter bringt die 9 Kilogramm leichte Box ebenfalls mit

Wie schafft die Box hier konkret Sicherheit?

Robert Sonnenschein: In der Regel sieht man es der Batterie ja nicht an, dass sie beschädigt oder defekt ist. Für diesen Fall ist sie allerdings eine Gefahr: Explosion, Brand, verbunden mit erheblicher Hitzentwicklung – das alles können wir leider praktisch täglich in den Nachrichten lesen. Bei einem Batteriebrand kann Fluss-Säure entstehen, die ist hoch ätzend und ganz gefährlich für Haut und Lunge.
Wie alle anderen RETRON-Behälter ist darum auch die RETRON BOX ein Schutzraum aus Stahl. Sie schützt vor Flammen, ist also präventiver Brandschutz. In der Box können zum Beispiel zwei E-Bike-Akkus sicher gelagert und geladen werden.

Wer kann die RETRON BOX im Shop kaufen?

Robert Sonnenschein: Jede und jeder. Der Versand läuft über unsere Schwester Rhenus. Perspektivisch wollen wir den Shop dann für alle Angebote öffnen, auch für Ersatzteile unserer Behälter.

Die sichere Lösung für Lithium-Ionen-Batterien:
zum Shop

Die erste Zielgruppe waren gewerbliche Kunden…

Robert Sonnenschein: …die wir gleich mit einem breiten Service bedienen konnten: Abholaufträge für die gefüllten Behälter, Wechselbehälter-Aufträge und das Vermieten von Behältern. Die Laufzeiten liegen hier zum Teil bei mehreren Jahren und unsere Kunden nutzen die Behälter als sicheres Lager. Von der Werkstatt bis zum Logistiker und Chemiekonzern und auch E-Scooter-Anbietern ist in der Kundenliste heute alles dabei.

Wenn ein RETRON-Behälter voll ist oder der Kunde um Abholung oder Austausch bittet: Wie läuft das dann?

Robert Sonnenschein: Unser Behältersystem ist an mehreren Standorten von REMONDIS Industrie Service implementiert, mit all seiner Kompetenz als Sonderabfallentsorger und Gefahrgut-Logistiker mit über 50 Standorten in Deutschland. Hier laufen dann auch Tiefenentladung und Demontage. Dazu soll in den nächsten Jahren eine eigene Recyclinganlage für 20.000 Tonnen Kapazität kommen. In Österreich und Tschechien haben wir zudem eine enge Kooperation mit unserer Schwestergesellschaft TSR. In der Schweiz und in Frankreich bauen und entwickeln wir ein landesweites Leistungssystem für Lithium-Ionen-Batterien.

RETRON

Von der Batterie aus dem Staubsauger bis zur 700 kg schweren Autobatterie. 1.500 Behälter vermietet RETRON heute für die Rücknahme der Akkus und Batterien schon. Über 1.000 Tonnen defekter Lithium-Ionen-Batterien nimmt das Unternehmen derzeit pro Jahr zurück und führt die wertvollen Metalle aus den gebrauchten Energieträgern als Recyclingrohstoffe zurück in den Kreislauf. Tendenz: deutlich steigend.

Praktisch 100 % der Transporte gehen heute noch über die Straße. Die RETRON-Behälter sind durch die Bundesanstalt für Materialforschung aber auch für den Schienen- und Seetransport zugelassen.

Der Schritt von Deutschland nach Europa ist also schon getan…

Robert Sonnenschein: Ja. Und wir wollen in Europa natürlich weiter wachsen. Schließlich kommen immer mehr Lithium-Ionen-Batterien in den Markt, allein durch die Elektromobilität.

Dann hat RETRON ja künftig weiter gut zu tun. Wie kam eigentlich der Name RETRON zustande?

Robert Sonnenschein: ,RE‘ steht für REMONDIS, so wie bei anderen Gesellschaften in unserer Gruppe auch. ,TRON‘ leitet sich aus einem Synonym für ,elektrisch‘ ab. So einfach war das. Auch das haben wir in einer Teamsitzung entwickelt, dann mit den Experten in der Gruppe besprochen und den Namen direkt schützen lassen.

Und wer hatte die Idee, sichere Transportlösungen für defekte Lithium-Ionen-Batterien anzubieten?

Robert Sonnenschein: Das war ein Team-Ergebnis. Wir saßen vor etwa acht Jahren mit ein paar Kolleginnen und Kollegen zusammen und suchten nach der passenden Lösung, um defekte Lithium-Ionen-Batterien sicher von A nach B zu bringen. Als gelernter Maschinenbau- und Verfahrensingenieur hat mir diese Suche nach der besten Lösung natürlich richtig Spaß gemacht.

Das RETRON-TEAM

Zehn Mitarbeitende hat die im Januar 2023 gegründete RETRON GmbH in Lünen aktuell. Sie fungiert als Dachgesellschaft und Systemkopf, die operativen Leistungen erbringen Schwesterunternehmen aus der großen REMONDIS-Gruppe. So wie das Geschäft expandiert auch das RETRON-Team und sucht aktuell weitere Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb sowie für die kaufmännischen Aufgaben.

Kopf und Geschäftsführer des Teams ist Robert Sonnenschein. Der 60-jährige Essener arbeitet seit 2006 in der REMONDIS-Gruppe, zunächst als Niederlassungsleiter bei REMONDIS Industrie Service, ab 2013 als deren Geschäftsführer. Der passionierte Segler und Skifahrer will auch im Hobby hoch hinaus: „Einmal Heli-Skiing in Kanada – das würde mir ein Dauerlächeln ins Gesicht treiben.“ Erstmal wird aber das RETRON-Geschäft weiter vorangetrieben.

Bildnachweise: © RETRON

Newsletter

Melden Sie sich ganz unkompliziert zu unserem Newsletter REMONDIS AKTUELL mit Informationen zu Leistungen, Produkten und vielen weiteren Infos an.