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10. Februar 2019

Mangel an Berufskraftfahrern amtlich festgestellt

Positivliste verspricht leichteres Anwerben von Personal im Nicht-EU-Ausland

Großer Bedarf in diversen Unternehmen

Die Suche nach Kraftfahrern ist seit langer Zeit ein Thema, das die gesamte Branche beschäftigt. Derzeit suchen Unternehmen der Kreislaufwirtschaft, der Logistikbranche sowie Dienstleister des öffentlichen Personennahverkehrs Berufskraftfahrer stärker denn je.

Folge des demografischen Wandels

Im Januar 2019 nahm die Bundesagentur für Arbeit (BA) den Beruf des Berufskraftfahrers nun erstmals in die Fachkräfteengpassanalyse auf. Ein erheblicher Mangel konnte dadurch amtlich festgestellt werden. Sollte die nächste Engpassanalyse im Juni 2019 ein ähnlich dürftiges Bild widerspiegeln, könnte für vakante Berufskraftfahrer-Stellen ein erleichtertes Anwerben im Nicht-EU-Ausland möglich werden. Sobald die BA nämlich zweimal in Folge den Mangel eines Berufs amtlich festgestellt hat, erfolgt die Aufnahme des Berufs in die Positivliste. Hierbei handelt es sich um eine Übersicht von Berufen, in denen eine Betätigung in Deutschland grundsätzlich auch für Arbeitnehmer aus Staaten außerhalb der EU möglich ist. Die Aufnahme des Berufskraftfahrers in die Positivliste ist ein von der Kreislaufwirtschaft lange geforderter Schritt, denn der demografische Wandel stellt die Unternehmen der Branche in vielen Regionen bereits vor große Herausforderungen. Ganz gleich ob haushaltsnahe Sammlungen, Gewerbe- oder Industrieabfälle, der Abtransport der Abfälle ist die Basis jeder Leistungskette in der Kreislaufwirtschaft. Ein Blick auf die Landkarte verrät, dass nahezu bundesweit nicht ausreichend Personal gewonnen werden kann.

Situation spitzt sich weiter zu

Einer Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft (BDE) zufolge haben rund 65 Prozent der Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft ein Problem, die Stellen der Berufskraftfahrer zu besetzen. Bei REMONDIS sind derzeit deutschlandweit insgesamt 126 Stellen als Berufskraftfahrer ausgeschrieben. Nach Angaben des deutschen Speditions- und Logistikverbands fehlen der Branche bundesweit mindestens 45.000 Fahrzeugführer, außerdem seien 30,7 Prozent der Berufskraftfahrer in Deutschland über 55 Jahre alt. Langfristig wird sich das Problem also weiter verstärken. Noch deutlicher wird die Not, wenn man die Prognosen der Logistik- und Recyclingbranche mit einbezieht, die eine Steigerung des Straßengüterverkehrs von 1,4 Prozent allein in den nächsten zwei Jahren vorhersagen.

Wir suchen händeringend Berufskraftfahrer! Alle wichtigen Infos finden Sie unter remondis-fahrer.de

Stetig sinkende Bewerberzahlen

Die Zahlen zeigen deutlich, dass der Fachkräftemangel zu einem echten Problem für Bürgerinnen und Bürger, für Gewerbe und Industrie zu werden droht. Doch die Lösung ist komplizierter als erwartet. Obwohl Unternehmen der Kreislaufwirtschaft bereits lange übertarifliche Löhne zahlen, gehen die Bewerberzahlen stark zurück. Auch der kostenlose Erwerb des Führerscheins der Klasse C und ein ganzer Katalog an Zusatzleistungen überzeugen potenzielle Arbeitnehmer nicht. Die mögliche Aufnahme in die Positivliste ließe die Branche kurzfristig aufatmen. Denn solange die Technologie des autonomen Fahrens in puncto Sicherheit und Zuverlässigkeit nicht ausgereift ist, bleiben die Transporteure von Gütern und Abfällen die Schlüsselpersonen der Kreislaufwirtschaft und gleichzeitig der Umwelt- und Ressourcenschonung.

Berufskraftfahrer fehlen der Branche nach Angaben des deutschen Speditions- und Logistikverbands – mindestens

Bildnachweise: Bild 1: © REMONDIS; Bild 2: Freepik

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