Nutzung als Ersatzbrennstoff statt Sonderabfallverbrennung
Das Ziel ist gigantisch und braucht viele intelligente Schritte: die Kreislaufwirtschaft. REMONDIS stellt sich seit vielen Jahren dieser Herausforderung, verbessert stetig die Rückgewinnungsquote bei Rohstoffen und kümmert sich um eine möglichst effektive Energiebilanz der Recyclingschritte – und auch bei der Verbrennung. REMONDIS Medison hat nun ein revolutionäres Verfahren für die Verbrennung von hochinfektiösen Krankenhausabfällen entwickelt. Mit REKOMED werden aus Stoffen, die bisher in Sonderverbrennungsanlagen landeten, Ersatzbrennstoffe, die in konventionellen Verwertungsanlagen zur Energieerzeugung eingesetzt werden können.
Hoch wirksam auch gegen Ebola-, Corona- und HI-Viren
Infektiöse und hochinfektiöse Reststoffe werden dazu am Standort Lünen in einem vom Robert-Koch-Institut anerkannten, selbst gegen Ebola-, Corona- und HI-Viren wirksamen Vakuum-Dampf-Verfahren so desinfiziert, dass sie nicht mehr in die Kategorie „Gefährliche Abfälle“ fallen. Anschließend wird das nunmehr ungefährliche Material direkt vor Ort in der Verwertungsanlage des Lippewerks zur Strom- und Dampferzeugung eingesetzt.
So wird aktuell aus 5.400 Tonnen Krankenhausabfällen jährlich die elektrische Energie für rund 4.000 Vierpersonenhaushalte gewonnen. Ulrich Hankeln, Geschäftsführer von REMONDIS Medison, betont: „Das REKOMED-Verfahren ist ein attraktives Angebot für Krankenhäuser und für einen großen Teil ihrer hochinfektiösen Abfälle. Sie bekommen zu marktüblichen Konditionen neben der gesetzeskonformen Entsorgung samt Entsorgungsnachweis zusätzlich ein Instrument, um ihre Nachhaltigkeitsbilanz mit dem Abfall zu verbessern, der Energie liefert.“
Modernste Technik sicher verpackt. Die gesamte Anlage ist so konzipiert, dass das Material von der Aufgabe bis zur finalen Desinfektion in einem geschlossenen System verbleibt
„Das REKOMED-Verfahren ist ein attraktives Angebot für Krankenhäuser und für einen großen Teil ihrer hochinfektiösen Abfälle.”
Ulrich Hankeln, Geschäftsführer REMONDIS Medison
Das Material wird sicher verschlossen samt Behältern in die Anlage gegeben und dort zusammen mit den Behältern geschreddert
Sicheres Verfahren, positive Energiebilanz
Die Desinfektion und der Wandel von einem gefährlichen zu einem nichtgefährlichen Abfall erfolgen vollautomatisch in einem geschlossenen System mittels Vakuum-Dampf-Desinfektion: Die aus den Krankenhäusern angelieferten Abfallbehälter werden samt Abfall in dem geschlossenen System zerkleinert. Eine Verteilerschnecke leitet das zerkleinerte Material weiter in die beiden Prozessrohre. Zunächst wird die im Rohr befindliche Luft vollständig entfernt. Dann beginnt die eigentliche Desinfektion. Dabei wird das mit Material bestückte Prozessrohr mittels Direktdampf erhitzt.
Durch den heißen Dampf von 138 Grad Celsius werden die infektiösen Bakterien, Keime, Viren und Sporen abgetötet. Das so desinfizierte Material wird komplett thermisch verwertet. Personal kommt zu keiner Zeit in Kontakt mit dem Material. Das System ist komplett gekapselt und die beiden im Einsatz befindlichen Einheiten können jeweils 500 Kilogramm pro Stunde verarbeiten. Der Prozess dauert rund eine Stunde. Das Verfahren sorgt für die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks der teilnehmenden Krankenhäuser. Ulrich Hankeln betont deshalb das Wachstumspotenzial und die Wettbewerbsfähigkeit von REKOMED: „Unser Angebot kann bundesweit genutzt werden. Da für Krankenhäuser das Thema Nachhaltigkeit, getrieben insbesondere durch die Eigentümer, immer weiter an Bedeutung gewinnt, rechnen wir mit einer wachsenden Nachfrage.“
Aus infektiösen Abfällen wird klimaschonend erzeugte Energie
Das REKOMED-Verfahren ist die perfekte Lösung für Krankenhäuser, die bei der Entsorgung Wert auf Nachhaltigkeit legen
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