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31. Juli 2023

Ein zweites Leben für Autobatterien

Chiresa beschäftigt sich mit der Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien aus der Elektromobilität

Die Batterie ist mitunter die teuerste Einzelkomponente in einem modernen Elektrofahrzeug. In der Regel hält eine solche Batterie viele Jahre und bringt über hohe Kilometerzahlen verlässlich ihre Leistung. Spätestens wenn ein Fahrzeug verschrottet wird, stellt sich aber die Frage: Was passiert mit der Batterie? Das bringt einige Herausforderungen mit sich, denn Lithium-Ionen-Batterien können im defekten oder nicht mehr leistungsfähigen Zustand für brandgefährliche Situationen sorgen. Gleichzeitig enthalten sie wertvolle Rohstoffe, die es nach der Nutzungszeit zurückzugewinnen gilt.

Während der generelle Einsatz alternativer Antriebe also eine gute Botschaft für den Klimaschutz bedeutet, bringt der Boom der Elektromobilität unweigerlich eine Herausforderung mit sich: den Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien. Dieses Thema verfolgt die Chiresa AG schon seit längerem. Als Teil der integrierten Abfallwirtschaft sucht das Schweizer Unternehmen stetig nach ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Lösungen zur Verwertung von Sonderabfällen.

Alternative Antriebe in der Schweiz

Alternative Antriebe werden in der Schweiz immer beliebter. Das zeigen aktuelle Zahlen von auto-schweiz, der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure: So waren im ersten Quartal 2023 rund 54 Prozent der Schweizer Neuwagen mit alternativen Antriebssystemen ausgestattet. Mit 10.250 Zulassungen und einem Marktanteil von 17,4 Prozent machen Elektroautos mehr als ein Sechstel des Marktes aus. Laut auto-schweiz war die Zahl neuer Elektrofahrzeuge zu einem solch frühen Zeitpunkt im Jahr noch nie fünfstellig.

Lagerung, Transport und Verwertung aus einer Hand

Chiresa verfügt über langjährige Erfahrung in der Verwertung von Abfällen aus Kfz-Werkstätten. Seit 2022 Teil der REMONDIS Schweiz AG, kann das Unternehmen zudem auf das umfassende Fachwissen der zahlreichen Gesellschaften innerhalb der REMONDIS-Gruppe zurückgreifen. Aus diesem Erfahrungsschatz ist eine umfassende Lösung für die Lagerung, den Transport und die Verwertung von Autobatterien entstanden – lokal verfügbar in der Schweiz und zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Schweizer Automobilbranche.

Zuerst werden die kritischen und nicht-kritischen Batterien bei den Kunden abgeholt. Für die Abholung greift Chiresa auf das Behältersystem der RETRON GmbH zurück. Durch die feuerfeste Isolierung der feuerverzinkten Stahlbehälter verhindern die RETRON Behälter, dass eine potenzielle Reaktion der Batterien in Form eines Brandes auf das Umfeld übergreift. Selbst bei einer Innentemperatur von 1.000 °C bleibt die Außentemperatur unter 100 °C – und das drei Tage lang. Das sorgt für maximale Sicherheit auf dem Transport zur weiteren Verwertung.

Kapazität entscheidend

In der eigens konstruierten Rückbaulinie, die seit Juni 2023 in Betrieb ist, bereitet Chiresa die Batterien durch Dismantling und Discharging für die weitere Verwertung vor. Entscheidend dabei ist die Restkapazität. Dazu werden die Batteriemodule einzeln ausgebaut und analysiert.

Das Gehäuse des Batteriepacks wird geöffnet und die einzelnen Komponenten können entnommen werden. Dazu werden zuerst die Verkabelungen entfernt, danach das Kühlsystem und das Hochvoltmodul entnommen und anschließend die Batteriemodule ausgebaut. Durch verschiedene elektrische Testmethoden wird dann geprüft, welche Module noch weiterverwendet werden können. Nachdem alle Module entfernt und getestet worden sind, werden noch das Kühlsystem sowie Peripheriegeräte und der Kabelbaum entnommen und sortiert.

Energie und Rohstoffe

Handelt es sich um Batteriemodule mit einer Kapazität von über 80 Prozent, können sie bei Partnerunternehmen von Chiresa einen neuen Verwendungszweck bekommen, ein sogenanntes „Second Life“. Hat eine Batterie nämlich einmal ihre Nutzungszeit bezüglich der Kapazität unterschritten, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie „leer“ ist. In vielen Fällen ist immer noch eine ausreichende Kapazität enthalten, auch wenn diese nicht mehr für den Antrieb eines Autos reicht.

Und was passiert, wenn weniger als 80 Prozent Kapazität enthalten ist? Dann wird die Batterie tiefenentladen, sicher gelagert und anschließend in Partnerbetrieben dem Recycling zugeführt. Die Energie aus der Tiefenentladung kann ins Betriebsnetz der Chiresa AG eingespeist werden.

Die Rohstoffe des Batteriegehäuses wie Stahl, Aluminium oder Kunststoff können ebenfalls dem Recycling zugeführt werden, welches von Partnerunternehmen der Chiresa im In- und Ausland übernommen wird. Die einzelnen Wertstoffe der Zellmodule (Ko, Li, Mg, Graphit, Elektrolyt etc.) werden in der Industrie wieder eingesetzt. So lassen sich wertvolle Rohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.

Da es sich bei der Demontage um einen höchst sensiblen Arbeitsbereich handelt, wird sie durch speziell ausgebildete Mitarbeiter vorgenommen. Isolierte Werkzeuge und geschützte Arbeitsplätze beugen dem Risiko eines Stromschlags vor. Zudem werden die Batterien vor der Demontage auf mechanische Beschädigungen oder undichte Stellen geprüft, um Gefahren gleich vorweg auszuschließen.

Und so funktioniert es:

Lösung für den Schweizer Markt

Ob im E-Bike, Akku-Staubsauger oder eben im Elektrofahrzeug – Lithium-Ionen-Batterien sind in unserer heutigen Welt allgegenwärtig. Doch so einfach sie unseren Alltag heutzutage gestalten, erfordert der Umgang mit ihnen auch besondere Vorsicht. Gerade in der Automobilbranche, in der wir es künftig mit vielen Akkus zu tun haben werden, braucht es dringend Lösungen für den sicheren und umweltfreundlichen Umgang. Die Chiresa AG bietet ab sofort eine Lösung an, die lokal in der Schweiz verfügbar ist und den Kunden mit kurzen Wegen alles aus einer Hand liefert – von der Abholung der Batterien vor Ort, über den sicheren Transport bis zur fachgerechten Verwertung. Sicherheit und Nachhaltigkeit sind dabei die entscheidenden Säulen.

Kompetenz im Umgang mit Sonderabfällen

Gegründet im Jahr 1977 in La Chaux-de-Fonds, ist die Chiresa AG ein Unternehmen der integrierten Abfallwirtschaft und betreibt in der Schweiz mehrere Standorte. Im Bereich Sonderabfall werden ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Sonderabfällen erarbeitet. Von Einzelleistungen bis hin zu Komplettlösungen ist die Chiresa AG Partner für die chemisch-pharmazeutische Industrie, Gewerbe, Handel, Haushalt und kommunale Betriebe. Seit 2022 gehört Chiresa zur REMONDIS Schweiz AG, um das Logistik- und Verwertungsnetzwerk auszubauen, neue Dienstleistungen anzubieten und die Qualität weiter zu steigern.

Bildnachweise: Bild 1: Adobe Stock: Александр Марченко; Bild 2: Adobe Stock: matis75; Bild 3, 4: Chiresa; Bild 5: Adobe Stock: Huebi

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