Technischer Vorreiter
Seit Anfang des Jahres betreibt die REMEX Recycling AG in Basel die erste in der Schweiz bewilligte Anlage dieser Art und meistert damit die Herausforderung, gefährliche asbesthaltige Stoffe sicher zu beseitigen. Mit der Realisierung dieser neuen Lösung ist das Unternehmen zudem technischer Vorreiter der Branche.
Big Bags nicht sicher genug
Der schwachgebundene Asbest, der bei der Schadstoffsanierung von Gebäuden anfällt, verlässt die Sanierungszonen der Baustellen bisher in doppelwandigen Big Bags, um dann direkt auf dafür zugelassene Deponien geliefert und eingebaut zu werden. Bei der Ablagerung kann es zu Beschädigungen der Big Bags und dadurch zu einer unkontrollierten Freisetzung des Asbests in die Umwelt kommen. Aufgrund dessen haben die meisten Deponien in der Schweiz die Annahme von Asbest in Big Bags bereits ausgesetzt.
Die Lösung? Asbest in Betonmatrix einbinden
Um das Risiko einer solchen Asbestverunreinigung zukünftig auszuschließen und gleichzeitig eine sichere Beseitigung des anfallenden Materials zu gewährleisten, setzt REMEX seit Beginn des Jahres ein eigenes Behandlungsverfahren ein.
Asbest fand bis in die 1980er Jahre Verwendung in vielen Bereichen des modernen Bauens, beispielsweise als Brandschutzmaterial.
Im ersten Schritt werden dazu Fremdmaterialien wie Holz, Papier, Kunststoffe, sanierungsrelevante Hilfsmittel oder Metalle aussortiert und die verbleibenden Asbeststoffe über ein gekapseltes Förderband zu einem Mischer transportiert. Durch die Zugabe von Trockenmörtel und Wasser wird darin eine Betonsuspension hergestellt und in eine Schalung zur Aushärtung befördert. Der fertige, ca. 0,6 Kubikmeter große Betonblock wird auf Mulden verladen und abschließend zur Deponie transportiert.
Mit der neuen Anlage wird der Asbest in einem Betonblock eingebunden und kann so sauber und rückholbar in Deponien verbaut werden
Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen
Das Entscheidende dabei? Der Block kann nicht nur sauber, sondern insbesondere auch rückholbar in den Deponiekörper eingebaut werden, wodurch sich die Sicherheit bei der Beseitigung entscheidend erhöht und keine Gefahr mehr besteht, dass Asbest in die Umwelt gelangt.
Entsprechend dem Risiko, das bei der Behandlung von Asbest besteht, herrschen in der Verfestigungsanlage höchste Sicherheitsmaßnahmen: Die gesamte Anlage befindet sich in einem separaten und nur über Schleusen zugänglichen Sanierungsraum. Mischer, Förderband und Sortierstation sind gekapselt und im ständigen Unterdruck. Der Zugriff zum Material erfolgt durch Handschuheingriffe in der Sortierkammer. Die Mitarbeiter, zusätzlich geschützt durch ihre persönliche Schutzausrüstung, können somit nicht in direkten Kontakt mit dem asbesthaltigen Material kommen.
Der Zugang zum Material erfolgt ausschließlich mit persönlicher Schutzausrüstung und über Handschuheingriffe
Bildnachweise: © REMONDIS