Im Beisein von Axel Steffen vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Gernot Schmidt, Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland, Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim, Norbert Rethmann, Ehrenaufsichtsratsvorsitzender der nach ihm benannten RETHMANN Unternehmensgruppe, sowie Aloys Oechtering, Geschäftsführung RETERRA, wurde am Freitag, 10. November 2023, die neue Kompostierungs- und Vergärungsanlage in Trappenfelde feierlich eröffnet.
Schnitten symbolisch das Band durch zur Eröffnung der Anlage (v.l.): Axel Steffen vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Gernot Schmidt, Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland, Norbert Rethmann, Ehrenaufsichtsratsvorsitzender der RETHMANN-Gruppe, Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim, sowie Barbara Junker und Aloys Oechtering, Geschäftsführung RETERRA
Tunnelkompostierung mit angeschlossener Vergärungsanlage
Der Standort im Ahrensfelder Ortsteil Trappenfelde beherbergt bereits seit dem Jahr 1986 eine Kompostierungsanlage. Diese Anlage entsprach, wie viele andere Anlagen in Brandenburg auch, zuletzt nicht mehr den veränderten technischen Anforderungen. Daher hat sich die RETERRA Service GmbH zu einem Neubau entschieden. Ab dem Jahr 2019 wurde dann mit der Planung und seit 2021 mit dem Bau einer vollständig neuen Tunnelkompostierung mit angeschlossener Vergärungsanlage begonnen.
Die Investition in den Standort am nordöstlichen Stadtrand von Berlin hebt die Verwertung von biogenen Abfällen auf ein neues Niveau. In der neuen RETERRA-Anlage werden die Bioabfälle aus den Landkreisen Barnim und Märkisch-Oderland für die Produktion von klimaneutralem Biogas und grünem Strom genutzt. Im weiteren Verlauf der Verwertung wird sowohl hochwertiger Kompost als auch torffreie Blumenerde produziert. Bei den in der Anlage verarbeiteten Bioabfällen handelt es sich um die Inhalte der Biotonne aus privaten Haushalten und des Kleingewerbes der Landkreise Barnim und Märkisch-Oderland.
Podiumsdiskussion zur Bedeutung der Co-Vergärung
Bei der Eröffnungsfeier wurde im Zuge einer Podiumsdiskussion die Bedeutung moderner Co-Vergärung – so nennt man die Kombination aus Biogasproduktion und Kompostierung – für den Klimaschutz und die Bodenverbesserung betont.
Das klimaneutrale Biogas trägt nicht nur zur Minderung der Importabhängigkeit für Energieträger bei, es lässt sich auch direkt vor Ort mittels Blockheizkraftwerk in grünen Strom und Wärme umwandeln. In der Tunnelkompostierung entsteht unter Zugabe der Gärreste aus der Biogasproduktion derweil ein hochwertiger Strukturkompost, der die Bodenqualität und Fruchtbarkeit signifikant verbessert. Gleichzeitig können Böden, die mit diesem Kompost gedüngt werden, bis zu fünfmal mehr und fünfmal länger Wasser speichern als Böden ohne Strukturkompost. Gerade in Zeiten längerer Trockenperioden, wie sie als Folge des Klimawandels bereits heute auch in Deutschland auftreten, macht der in Ahrensfelde produzierte Kompost die Böden resilienter.
Axel Steffen vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz und Aloys Oechtering, Geschäftsführung RETERRA
Mit einer Gesamtkapazität von 50.000 Jahrestonnen beim Bioabfall und 25.000 Tonnen Grünabfall vervollständigt die Anlage die Recyclinginfrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger der Region.
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