Verfahren setzt neue Maßstäbe
Wie lassen sich möglichst viele wertvolle Metalle aus der Hausmüllverbrennungsasche zurückgewinnen? Diese Frage beschäftigt Recyclingspezialisten auf der ganzen Welt. Die Antwort kommt von der zur REMONDIS-Gruppe gehörenden REMEX GmbH. Mit ihrer unlängst präsentierten intelligenten Metallrückgewinnungstechnologie MERIT® setzt sie neue Maßstäbe.
Anschauliche 3D-Animationen erläutern die REMEX-Verfahren der Metallrückgewinnung und -aufbereitung unter remex-processing.com
Rückgewinnung selbst kleinster Nichteisen-Metallstücke
MERIT® ist ein Resultat der internationalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von REMEX. Die innovative Technik, deren Name abgeleitet wurde aus „Metal Recovery Intelligence Technology“, kommt bereits in mehreren REMEX-Recyclinganlagen zum Einsatz. Entscheidender Vorteil des Verfahrens: Es werden kleinste Nichteisen-Metallstücke von zwei bis vier Millimetern Größe aus der Rostasche herausgefiltert. In konventionellen Aufbereitungsanlagen sind diese Kleinstpartikel nicht recycelbar, weil die dafür erforderliche Technik fehlt.
In Deutschland und in den Niederlanden ist REMEX Marktführer bei der Aufbereitung von Hausmüllverbrennungsasche.
Mit MERIT® kann die Rückgewinnung von Nichteisenmetallen wie Aluminium oder Kupfer somit deutlich gesteigert werden. Da sich durch das nachfolgende Aufbereiten auch die Metallqualität verbessert, entsteht sowohl ökologischer als auch ökonomischer Mehrwert. Diese Vorzüge kommen nicht nur den REMEX-Kunden zugute, auch für andere Recyclingunternehmen besteht die Möglichkeit, die innovative Technologie im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen zu nutzen.
Internationales Vorbild im Südwesten der Niederlande
Herausragendes Beispiel für den umfassenden industriellen Einsatz der neuen MERIT®-Technologie ist die niederländische HEROS Sluiskil B.V. Die Tochtergesellschaft der REMEX-Mineralstoff GmbH betreibt Europas größte Aufbereitungsanlage für Hausmüllverbrennungsasche mit einer Jahreskapazität von rund 700.000 Tonnen Rostasche.
REMEX behandelt in seinen Recyclinganlagen pro Jahr mehr als 2,5 Millionen Tonnen Rostasche. Das entspricht einer ursprünglichen Hausmüllmenge von ca. 23 Millionen Menschen.
Parallel zur Einführung der MERIT®-Technologie entstand am HEROS-Standort in Sluiskil eine moderne Anlage zur Metallaufbereitung. Sie dient dazu, die Nichteisen-Metallkonzentrate aus den REMEX-Aufbereitungsanlagen von anhaftender Asche zu reinigen und zu sortieren, damit sie in den Stoffkreislauf zurückgeführt und weiterverarbeitet werden können. Dazu werden die Konzentrate in einem trockenen Verfahren mit unterschiedlichen Siebstufen über Lufttische geführt und die Nichteisenmetalle in Leicht- und Schwermetalle getrennt. Das Ergebnis sind hochreine Metallfraktionen, die sich direkt verhütten lassen.
Vollständige Wiederverwendung als Ziel
Schon in der Vergangenheit ist es REMEX immer wieder gelungen, mit modernen Technologien die Metallrückgewinnungsquote stetig weiter auszubauen. So werden beispielsweise bei der Herstellung güteüberwachter Ersatzbaustoffe der Marke granova® aus Rostasche rund 90 Prozent der darin enthaltenen Eisen- und Nichteisenmetalle herausgefiltert und nach entsprechender Aufbereitung in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Auch weiterhin bleibt das Unternehmen ambitioniert, wie REMEX-Geschäftsführer Michael Stoll betont: „Ziel unserer Geschäftsaktivitäten ist eine Wertschöpfungskette, in der 100 Prozent der Ressourcen auf intelligente Weise wiedergewonnen und wiederverwendet werden.“
REMEX vernetzt seine internationalen Standorte
Auch in Asien baut REMEX seine Aktivitäten weiter aus. Im August dieses Jahres begann das Unternehmen in der malaysischen Industriestadt Pasir Gudang mit der Aufbereitung von Metallen, die aus Hausmüllverbrennungsaschen gewonnen wurden. Die in Malaysia veredelten Eisenmetalle und groben Nichteisenmetalle kommen aus der REMEX-Metallrückgewinnungsanlage im benachbarten Singapur, die 2015 errichtet wurde und täglich rund 1.600 Tonnen Hausmüllverbrennungsasche verarbeitet.
Bildnachweise: © REMEX