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1. Juni 2018

Studie: Zu wenig Altfahrzeuge bleiben in Deutschland

TSR und Scholz schlagen zentrale Organisation zur besseren Erfassung vor

Zu viele Schrott-PKW gelangen ins Ausland

Allein in Deutschland werden jährlich mehrere Millionen Autos außer Betrieb gesetzt, um verschrottet zu werden. Aber nur eines von vier Fahrzeugen verbleibt tatsächlich im Inland und wird fachgerecht verwertet. Zu diesem und weiteren Ergebnissen kam eine Studie zur Verwertung von Altfahrzeugen, die die Firmen Scholz Recycling und TSR Recycling beim Institut Prognos in Auftrag gegeben haben.

Mehr als 4 Millionen Tonnen Rohstoffe gehen verloren

Laut der Studie werden im Jahr 2030 von rund  5,2 Millionen Tonnen in PKW verbauten Rohstoffen nur 1,1 Millionen Tonnen in Deutschland aufbereitet werden. Durch die ungelenkte Altfahrzeugverwertung entsteht dadurch jährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 2,4 Milliarden Euro. Denn an dieser Stelle gehen der deutschen Industrie wertvolle Rohstoffe verloren, die anderswo neuwertig und teuer wiederbeschafft werden müssen.

„Die Zahlen der Studie sind alarmierend und machen deutlich, dass Deutschland bei seiner Altfahrzeugverwertung eine Lösung mit Lenkungswirkung braucht“, erklärt Bernd Fleschenberg, Geschäftsführer der TSR Recycling GmbH & Co. KG. Daher müssten insbesondere Politik und Automobilindustrie eine solche nachhaltige Lösung mittragen, so Fleschenberg weiter. Die Unternehmen TSR und Scholz schlagen daher die Gründung einer zentralen Stelle zur Altfahrzeugverwertung vor. Ihre Aufgabe soll es sein, Nachweise von Industriebtrieben einzuholen, die die Verwertung jedes Fahrzeugs sicherstellt. Finanziert werden soll die Stelle über Beiträge, die zukünftig bei Neufahrzeugen erhoben werden sollten. Auch eine Art Pfandsystem könnten sich die beiden Recycler gut vorstellen.

Nur eins von vier Altfahrzeugen wird im Inland verwertet. Für die deutsche Volkswirtschaft entsteht dadurch jährlich ein Schaden von mehr als 2,4 Milliarden Euro.

„Die Zahlen der Studie sind alarmierend und machen deutlich, dass Deutschland bei seiner Altfahrzeugverwertung eine Lösung mit Lenkungswirkung braucht.”

Bernd Fleschenberg, Geschäftsführer TSR Recycling GmbH & Co. KG

Immer mehr Kunst- und Verbundstoffe verbaut

Zudem macht die Studie auf ein weiteres Problem aufmerksam. Die Materialzusammensetzung im Automobilbau wird sich bis 2030 signifikant verändern. Wurden in einem PKW, der im Jahr 2000 außer Betrieb gesetzt wurde, noch mehr als 70 Prozent Stahl verbaut, werden es im Jahr 2030 nur noch rund 55 Prozent sein. Stattdessen wird sich der Anteil von über 50 verschiedenen Kunststoffen und Verbundstoffen von derzeit 15 auf rund 30 Prozent verdoppeln.

Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist daher der intensive Austausch mit der Industrie notwendig. Nur wenn nachvollzogen werden kann, wie und aus welchen Materialien Fahrzeuge hergestellt werden, können Recy­clinglösungen angeboten werden. „Ziel muss es sein, die Recyclingbranche in den Entwicklungsprozess miteinzubinden, sodass das Recycling von Anfang an mitgedacht und der Rohstoffkreislauf unter dem Gesichtspunkt der Circle Economy effektiv und nachhaltig geschlossen werden kann“, resümiert Fleschenberg. Damit könne nicht nur der CO2-Ausstoß im Vergleich zu Primärrohstoffen gesenkt, sondern auch die Abhängigkeit würde sich stark verringern und wertvolle Ressourcen könnten gesichert werden.

Die gesamte Studie zur Verwertung von Altfahrzeugen können Sie hier als PDF herunterladen

Bildnachweise: © TSR

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