Sicherheitspartner bei Kooperation von E-Scooter-Verleihern
Anfang September rief die Plattform „Shared Mobility“, auf der sich sieben Kölner E-Scooter-Verleiher zusammengeschlossen haben, zur großen Bergungsaktion von E-Scootern im Rheinauhafen in Köln auf. Mit an Bord – oder in diesem Fall besser gesagt direkt am Ufer – war auch die REMONDIS-Sparte RETRON, die sich auf den sicheren Umgang von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert hat und als Sicherheitspartner das Vorhaben der Mobilitätsanbieter unterstützte.
Was viele nicht wissen: Geräte mit LI-Akkus sind brandgefährlich, daher ist der sichere Umgang und Transport enorm wichtig. So werden Umwelt und Menschen am besten geschützt.
Zweifelhafte Likes für unverantwortliches Verhalten
Es scheint in den sozialen Medien ein Trend geworden zu sein, geliehene E-Scooter vor der laufenden Kamera ins nächste Gewässer zu schmeißen. Junge Menschen erzielen damit offenbar viele Likes auf der Plattform TikTok. Für den normalen Menschenverstand wirft dieses unachtsame und unverantwortliche Verhalten vielerlei Fragen auf. Eine davon setzte vor allem die Verleiher der E-Scooter unter großen Druck: Wie bekommt man diese Fahrgeräte möglichst schnell und vollständig wieder aus dem Wasser? Zur großen Bergungsaktion mit enormem Presserummel wurde kurzerhand nicht nur ein imposanter Mobilkran gegenüber dem bekannten Schokoladenmuseum platziert. Ebenso wichtig war es den Veranstaltern von Shared Mobility, die geborgenen E-Scooter sicher zu transportieren und zu entsorgen. Als Partner holten sie sich also die Sparte RETRON von REMONDIS zur Seite, die das Vorhaben mit Fachpersonal, Spezialwerkzeug und Sicherheitsbehältern unterstützte.
Brandgefährliche Akkus
Unter den höchsten Sicherheitsvorkehrungen wurden die aus dem Rhein gezogenen E-Scooter von zwei Sicherheitsexperten am Ufer des Hafenbeckens entgegengenommen und sofort zerlegt. Einer von ihnen war REMONDIS-Brandschutzexperte und Feuerwehrmann Carsten Koch, der sich vor allem mit Brandereignissen, die durch Lithium-Ionen-Akkus entstehen, auseinandersetzt. „Wir entfernen hier das Trittbrett, unter dem in der Regel bei allen E-Scootern die Lithium-Ionen-Akkus sitzen, vom Lenker“, erklärte er sein Vorgehen. Während der aus ungefährlicher Elektronik und Metall bestehende Lenker in einer üblichen Gitterbox für Elektroaltgeräte landete, wurden die Trittbretter samt der LI-Akkus in RETRON-Spezialbehältern gelagert – bevor sie anschließend einer fachgerechten Verwertung zugeführt werden.
Die Trittbretter samt der LI-Akkus werden in RETRON-Spezialbehältern gelagert
Insgesamt 61 E-Scooter konnten bis heute geborgen werden. „Shared Mobility“ gibt auch weiterhin den Kampf gegen den unsäglichen TikTok-Trend nicht auf
Von den Launen des Lithiums
RETRON-Behälter wurden eigens für den sicheren Transport von möglicherweise beschädigten Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. „Bei jeglichen Elektrogeräten, die Lithium-Ionen-Akkus enthalten, besteht eine hohe Gefahr der Selbstentzündung. Insbesondere wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Batterien durch den Aufprall auf dem Grund des Hafenbeckens oder durch andere Umstände mechanisch beschädigt wurden“, erklärte Lukas Wiedenmann, der für RETRON vor Ort war. Bei defekten und nicht komplett entladenen Akkus könne es auch an Land noch zu Bränden und im schlimmsten Fall sogar zu Explosionen kommen. „Die E-Scooter ohne weitere Schutzmaßnahmen in offenen Gitterboxen zu lagern und zu transportieren, wäre absolut unverantwortlich für Mensch und Umwelt“, sagte Wiedenmann.
Welchen Schaden E-Scooter unter Wasser genau anrichten ist noch ungewiss. Die in LI-Akkus enthaltenen umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Substanzen sollten jedoch weder an Land noch im Gewässer austreten.
Gefahren wegschließen
Explosionen und Brände, die von beschädigten LI-Akkus verursacht werden, begleiten vor allem Unternehmen der Kreislaufwirtschaft regelmäßig. Sie gefährden Mitarbeitende, sie zerstören Fahrzeuge und Anlagen. Die Brände sind wegen fehlender Löschmittel oftmals kaum unter Kontrolle zu bekommen. Aus diesem Grund hat RETRON zur Lagerung und für den Transport von defekten oder kritischen LI-Akkus einen UN-zugelassenen, hochtemperaturresistenten Behälter entwickelt, der idealen Schutz im Falle einer Explosion oder eines Brands bietet. Bei einer Innentemperatur von 1.000 Grad Celsius liegt die Außentemperatur durch die spezielle Isolierung bei unter 100 Grad Celsius – und das drei Tage lang.
Egal ob es sich also um einen aus dem Rhein geborgenen E-Scooter, ein E-Bike oder eine Bohrmaschine aus dem Baumarkt handelt – viele Privatpersonen, Gewerbetreibende und Industriebetriebe sind sich der Gefahr von LI-Akkus oftmals nicht bewusst. Kleinere ausgediente Batterien aus dem Haushalt müssen ebenso ihren sicheren Weg in den Entsorgungsbetrieb finden wie große, nicht mehr leistungsfähige E-Scooter-Batterien. Für sie alle gilt: Sie sollten niemals rücksichtslos in den Restabfall geschmissen werden, sondern immer unter besonderer Vorsicht behandelt, transportiert und entsorgt werden.
Jeder Scooter zählt – für die Umwelt
Insgesamt konnten bislang 61 E-Scooter geborgen werden. Die Arbeit der beiden Taucher war nicht einfach. Nur mit den Füßen fühlten sie im kniehohen Schlamm nach den Rollern. Doch trotz der Anstrengung wollen sie weitermachen und dieses Vorhaben auch in anderen deutschen Städten fortsetzen. Zu ungewiss sei es, welchen Schaden die mit Batterien bestückten Fahrzeuge unter Wasser anrichten können, berichteten sie.
Sie waren sich der Gefahr von LI-Batterien nicht bewusst und sind am Sicherheitssystem von RETRON interessiert? Hier finden Sie weitere Infos retron.world
Bildnachweise: Bild 1: © Dipl. Des. Uta Schmitz-Esser; Bild 2–4: © REMONDIS