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10. März 2025

Korrosionsschutz für ein halbes Jahrhundert

Oberflächentechnik für die Industriekultur: Der Förderturm des Bergbau-Museums Bochum wurde saniert

Die Region zwischen Rhein und Ruhr befindet sich im Wandel. Anstelle von Bergbau und Stahl sind neue Arbeitswelten getreten. An vielen Orten lassen sich aber immer noch gut erhaltene Schätze der Vergangenheit besichtigen. Umso wichtiger ist es, diese Industriedenkmäler langfristig zu bewahren. Eine Aufgabe, die von XERVON tatkräftig unterstützt wird – zum Beispiel beim denkmalgeschützten Förderturm des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Über die Gerüstbauarbeiten hatten wir bereits in diesem Artikel berichtet. Nun folgt ein Einblick in die Oberflächenarbeiten und in die Arbeit ergänzender Gewerke.

„Die Sanierung von Industriedenkmälern zählt zu unseren speziellen Kompetenzfeldern. Zeitgemäße Ausführung verknüpfen wir dabei zuverlässig mit speziellen Erfordernissen des Denkmalschutzes.“

Hendrik Stammler, Projektleiter XERVON Oberflächentechnik, Standort Bottrop

Über die Grenzen Bochums hinaus bekannt

Als eines der weltweit größten Museen seiner Art befasst sich das 1930 gegründete Bergbau-Museum Bochum mit dem faszinierenden Erbe des Bergbaus. Größtes Ausstellungsobjekt ist der gut 71 Meter hohe Förderturm. Ein stählerner Riese in Germaniagrün, der weit über die Grenzen Bochums hinaus bekannt ist. Zwar kam das Fördergerüst erst 1973 von der ehemaligen Dortmunder Zeche Germania nach Bochum. Seitdem prägt es aber die Stadtsilhouette und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Um die markante Stahlkonstruktion für die nächsten Jahre fit zu machen, stand im vergangenen Jahr ein großes Sanierungsprojekt mit einem ambitionierten Zeitplan an. Fast zwölf Monate lang erbrachte XERVON dabei Dienstleistungen in den entscheidenden Gewerken Oberflächentechnik, Gerüstbau und Industrieservice. Insgesamt waren sieben Unternehmen der REMONDIS-Gruppe an der Sanierung des Förderturms beteiligt.

Nach der Einrüstung folgt der Korrosionsschutz

Im Frühjahr 2024 rüstete XERVON Gerüstbau den Förderturm ein. Anschließend wurde das insgesamt 76.300 einzelne Bauteile umfassende Gerüst nach außen hin vollständig staubdicht eingehaust. Die Plane der treppenförmigen Einhausung umhüllte 34 Gerüstetagen – darin befand sich der Einsatzort von XERVON Oberflächentechnik. Von April bis in den Frühherbst hinein statteten die Experten den Förderturm mit einem leistungsstarken Korrosionsschutz aus.

 

Rechnet man alle Elemente des Förderturms zusammen, ergibt sich eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern, die bearbeitet werden mussten. Etwa 10 Tonnen Beschichtungsmaterial und Abdichtstoffe kamen zum Einsatz.

Im ersten Schritt entfernten die Spezialisten für Oberflächentechnik mittels Druckluftstrahlen die vorhandene Altbeschichtung einschließlich Korrosion und Anhaftungen. Die dazu eingesetzten festen Strahlmittel beliefen sich auf rund 500 Tonnen. Um nicht zu viel Gewicht an den Einsatzort zu bringen, wurde das Strahlmaterial in einer Art Kreislauf gefahren: Kompressoren förderten die Mittel kontinuierlich nach oben, wo sie während des Strahlvorgangs unmittelbar wieder abgesaugt und nach unten geführt wurden. Im Spritzverfahren statteten die Coating-Experten die Strahlkonstruktion daraufhin mit einem neuen, mehrlagigen Beschichtungssystem und dem bekannten farbigen Endanstrich aus. In den Arbeitsbereichen installierte Heiz- und Klimageräte sicherten dabei die notwendigen gleichbleibenden Umgebungsbedingungen.

Da der Platz im Innern der Einhausung eng bemessen war, musste das technische Equipment weitgehend am Fuß des Förderturms platziert werden. Bei der Baustelleneinrichtung waren also Strahlschläuche, Steuerkabel und andere Zuführungen über weite Strecken zu verlegen, teilweise über 600 Meter.

Wahre Teamleistung

Nach Abschluss aller Arbeiten baute XERVON Gerüstbau das 39.000 Quadratmeter umfassende Raum- und Arbeitsgerüst wieder zurück. Trotz des knappen Zeitrahmens und der großen Dimensionen des Projekts verlief die Restaurierung des Förderturms planmäßig. Ein Erfolg, der auch auf die enge Verzahnung zwischen den Leistungen aller Beteiligten zurückzuführen ist. Bei Bedarf bezogen die XERVON-Experten von Gerüstbau und Oberflächentechnik ergänzende Gewerke der gesamten REMONDIS-Gruppe mit ein. So tauschte XERVON Instandhaltung stark angegriffene Stahlbauteile des Förderturms aus. BUCHEN UmweltService sorgte vor den Oberflächenarbeiten für die Sauberkeit der Arbeitsbereiche. Die leistungsstarken Kompressoren für den Drucklufttransport stellte BUCHEN EnergyServices bereit. Weitere REMONDIS-Gesellschaften wie die auf Mineralstoffentsorgung spezialisierte REMEX übernahmen die Entsorgung der eingesetzten Strahlmittel.

Der Förderturm mit seinen imposanten Seilscheiben zählt zu den Wahrzeichen des Reviers. Nach der Sanierung kann er nun seine Strahlkraft weiterhin vollends ausschöpfen. Auf die nächsten Jahrzehnte!

Bildnachweise: © REMONDIS

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