Die Abfall- und Recyclingwirtschaft in der Ukraine hat noch reichlich Nachholbedarf. Bis heute wird nur ein geringer Teil recycelt, Abfälle landet meist unsortiert auf Deponien. Der russische Angriffskrieg hat den Umgang mit Abfällen in Teilen des Landes noch erschwert. In der Stadt Korssun zum Beispiel häufen sich mittlerweile die Abfallmengen, denn die Einwohnerzahl steigt durch Binnenflüchtlinge und die zusätzliche Stationierung von Soldaten kontinuierlich an. Die zwei bisherigen reparaturanfälligen Sammelfahrzeuge können die dadurch steigenden Abfallmengen kaum noch bewältigen.
Auf dem Weg in eine geordnetere Abfallwirtschaft hat Korssun bei der Partnerstadt Gifhorn angeklopft und um Unterstützung gebeten. Gemeinsam mit der Gifhorner REMONDIS-Niederlassung fand die Stadt eine unkomplizierte Lösung: Korssun erhält einen TÜV-geprüften Lkw, der seit 2010 Papier, Rest- und Bioabfälle in Gifhorn eingesammelt hat. Die zugehörige Schütteinrichtung für Tonnen lässt sich dabei auch abnehmen, sodass die Sammlung von Säcken – wie in Korssun üblich – ebenfalls möglich ist.
Übergabe des Fahrzeugs in Gifhorn
Bei der Übergabe des gebrauchten Fahrzeugs waren die beiden Bürgermeister Mykola Berezovy (Korssun) und Matthias Nerlich (Gifhorn), der Korssuner Ratsherr Volodymyr Bondar sowie REMONDIS-Niederlassungsleiter Kay Schwarzer mit dabei. Neben der technischen Einweisung der ukrainischen Partner in das Fahrzeug tauschten sie sich auch über die aktuellen Herausforderungen aus.
Eine gute Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte und ein Zeichen dafür, dass auch in den schwierigen Zeiten eines Krieges die drängenden Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft nicht unterschätzt werden dürfen.
v.r.: REMONDIS-Niederlassungsleiter Kay Schwarzer, Korssuns Bürgermeister Mykola Berezovyi, Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich und der Korssuner Ratsherr Volodymyr Bondar
Bildnachweise: Bild 1: © REMONDIS; Bild 2: © Christian Franz / FMN