Rund 100 Gäste
Ende Oktober lud die REMONDIS Aqua Stoffstrom GmbH & Co. KG zur offiziellen Inbetriebnahme der TetraPhos®-Pilotanlage auf das Gelände der Wirbelschichtfeuerungsanlage Elverlingsen (kurz WFA) in Werdohl ein. Rund 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft besuchten die Veranstaltung und ließen sich durch die neue Anlage auf dem Gelände des ausgedienten Kohlekraftwerks von Mark-E in Werdohl führen.
Offizielle Inbetriebnahme
Bereits seit 2013 gelingt es REMONDIS mit dem eigens entwickelten und patentierten Verfahren, Phosphorsäure aus Aschen von Klärschlammverbrennungsanlagen herzustellen. Das Verfahren wurde im Jahr 2016 mit dem GreenTec Award ausgezeichnet, Europas größtem Nachhaltigkeitspreis.
Anerkennende Worte vom Bundestagsmitglied
Als besonderer Gast war Michael Thews (SPD) als Mitglied des Bundestags und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit anwesend. In seinem Kurzvortrag „Moderne Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz – das Beispiel Klärschlammverwertung“ fand er anerkennende Worte für die Entwicklung und betonte, dass der Rückgewinnung von Rohstoffen in Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen werde. Auch Johannes Remmel, ehemaliger Umweltminister von Nordrhein-Westfalen und Mitglied des Landtags, begrüßte das Vorhaben von REMONDIS: „Wir brauchen mehr davon.“
Klärschlammasche als Rohstofflieferant
Die WFA Elverlingsen, gemeinsames Tochterunternehmen des Ruhrverbandes und von Mark-E, verwertet jährlich bis zu 180.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm. Die zurückbleibende Klärschlammasche kann als wertvoller Rohstoff für das TetraPhos®-Verfahren eingesetzt werden, um daraus Phosphor in Form von Phosphorsäure zurückzugewinnen (Markenname RePacid®). „Mit der neuen Pilotanlage tragen wir aktiv zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Reduzierung der Umweltbelastung bei, denn Phosphor ist ein lebenswichtiger Rohstoff, dessen Vorkommen stetig schrumpft“, erklärt Ralf Czarnecki, Geschäftsführer von REMONDIS Aqua Stoffstrom. In Deutschland muss der wertvolle Rohstoff bereits heute zu fast 100 Prozent aus dem Ausland importiert werden. Damit soll spätestens im Jahr 2029 Schluss sein. Die Bundesregierung gibt vor, dass Phosphor dann aus Klärschlammaschen größerer Kläranlagen recycelt werden muss. REMONDIS ist demnach in Elverlingsen einen großen Schritt voraus und übernimmt eine Vorbildfunktion für viele deutsche Städte.
Michael Thews, MdB, Ralf Czarnecki, REMONDIS Aqua, Katrin Brenner, REMONDIS Aqua, und Johannes Remmel, MdL NRW (v. l.), während der Eröffnungsfeier
Europaweit erste großtechnische Anlage zum Phosphorrecycling
Auf dem Klärwerk Hamburg soll die europaweit erste großtechnische Anlage zum Phosphorrecycling 2020 in Betrieb genommen werden und als Öffentlich-Private Partnerschaft von HAMBURG WASSER (60 %) und REMONDIS (40 %) gemeinsam geführt werden. Sie wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie vom Umweltinnovationsprogramm gefördert.
Bildnachweise: © REMONDIS