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10. Februar 2019

Wasser aus Hamburg – Phosphor für die Welt

HAMBURG WASSER und REMONDIS bauen die weltweit erste Recyclinganlage für Phosphor nach dem REMONDIS TetraPhos®-Verfahren

Grundsteinlegung am 1. März

HAMBURG WASSER und REMONDIS haben am 1. März gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, und Hamburgs Umwelt- und Energiesenator, Jens Kerstan, den Grundstein für die weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage auf dem Klärwerk Hamburg gelegt. Das Projekt, für dessen Realisierung die beiden Partner die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH gründeten, hat internationalen Vorzeigecharakter: In Hamburg wird der lebenswichtige Rohstoff mit dem von REMONDIS entwickelten TetraPhos®-Verfahren erstmals im großtechnischen Maßstab aus Abwasser zurückgewonnen.

Wertvoller Rohstoff Phosphor

Die weltweiten Phosphorvorkommen sind endlich, doch die Nachfrage steigt konstant. Laut Umweltbundesamt wird der Bedarf 2070 das Angebot übersteigen. Mit der neuen Recyclinganlage für Phosphor demonstrieren REMONDIS und HAMBURG WASSER, wie dem nahenden globalen Engpass auf kommunaler Ebene begegnet werden kann. Würden alle deutschen Kläranlagenbetreiber dem Hamburger Beispiel folgen, könnte auf 60 Prozent der Phosphorimporte verzichtet werden.

Von der Forschung in die großtechnische Anwendung: Beim Phosphorrecycling zeigen HAMBURG WASSER und REMONDIS Aqua gemeinsam, wie Ressourcenschonung in der Zukunft gelingt.

Derzeit muss Deutschland den Rohstoff vollständig importieren. Circa 230.000 Tonnen Phosphor pro Jahr werden in Form von Dünger auf die Felder ausgebracht. Der Rohstoff ist essentiell für das Pflanzenwachstum und damit die gesamte Nahrungsmittelproduktion. Die Rückgewinnung von Phosphor wird damit stetig relevanter. Die deutsche Bundesregierung hat gesetzlich vorgeschrieben, dass Phosphor ab 2029 aus Abwasser zurückgewonnen und in den Kreislauf zurückgeführt werden muss.

Wegweisendes Projekt

HAMBURG WASSER wird der erste kommunale Entsorger sein, der diese Vorgabe mithilfe des REMONDIS TetraPhos®-Verfahrens erfüllt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit Mitteln aus dem Umweltinnovationsprogramm. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher begrüßt das wegweisende Projekt von HAMBURG WASSER und REMONDIS: „Der Bau der Hamburger Phosphor-Recyclinganlage ist ein wichtiges Projekt für den Innovationsstandort Hamburg. Die Rückgewinnung verringert die Umweltbelastung und macht einen kostbaren Rohstoff wieder verfügbar. Das Klärwerk Hamburg liefert mit dieser Anlage eine zukunftsweisende Lösung und setzt internationale Maßstäbe.”

Der Grundstein, der auch eine gute Zusammenarbeit symbolisiert, wurde gesetzt von (v. l. n. r.): Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von HAMBURG WASSER, Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister, Jens Kerstan, Aufsichtsratsvorsitzender HAMBURG WASSER und Umweltsenator, Norbert Rethmann, Ehrenaufsichtsratsvorsitzender RETHMANN-Gruppe, und Max Arnold Köttgen, Vorstand REMONDIS

Vom Pilotprojekt zur Komplettanlage

Jens Kerstan, Aufsichtsratsvorsitzender HAMBURG WASSER und Umweltsenator, freut sich, dass das von ihm 2015 eingeweihte Projekt nun auch wirtschaftlich funktioniert und im großen Maßstab umgesetzt wird. „Deutschland importiert jährlich tausende Tonnen Phosphor, obwohl sich der Stoff in großen Mengen in Klärwerken ansammelt. Phosphor zu recyceln ist ein hervorragendes Beispiel, wie sich mit knappen Ressourcen nachhaltig wirtschaften lässt“, so Kerstan.

Mit dem von REMONDIS entwickelten und patentierten TetraPhos®-Verfahren wird die Importabhängigkeit bei Phosphaten verringert, gleichzeitig einem Versorgungsengpass vorgebeugt und die Umwelt entlastet.

„Im Abwasser finden wir eine riesige und nicht versiegende Energie- und Rohstoffquelle. Unser Ziel ist es, diese bestmöglich zu nutzen. Schon heute gewinnen wir mehr Energie aus dem Abwasser zurück, als eine Kleinstadt benötigt. Mit der neuen Phosphor-Recyclinganlage bauen wir unser Klärwerk jetzt zur urbanen Rohstoffmine aus und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz“, sagt Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von HAMBURG WASSER. „Um das energetische Potenzial des Klärschlamms weiter zu erschließen, vergrößern wir auch unsere Klärschlammverbrennung. Das steigert die Energieproduktion und schafft Entsorgungssicherheit für unsere stetig wachsende Stadt und unsere kommunalen Kooperationspartner.“

„Der Bau der Hamburger Phosphor-Recyclinganlage ist ein wichtiges Projekt für den Innovationsstandort Hamburg. Die Rückgewinnung verringert die Umweltbelastung und macht einen kostbaren Rohstoff wieder verfügbar.”

Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister

Bildnachweise: Bild 1, 2: © REMONDIS

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