Abfalleimer ist der falsche Weg
Per Gesetz gilt: Wenn der Saft ausgeht, müssen alle Batterien und Akkus zurückgegeben werden. Der Abfalleimer scheint im Alltag hingegen doch der einfachere Weg für LI-Batterien zu sein. Dies wird schnell zum Leid derjenigen, die Verwertungs- und Sortieranlagen für Restabfälle oder Verpackungsabfälle betreiben. Defekte LI-Batterien sind aufgrund ihrer hohen Energiedichte und der daraus resultierenden Explosionsgefahr bei hoher Temperatur oder einem Produktionsfehler immer häufiger die Ursache von großen Brandereignissen. Um die Entsorgungssicherheit hierzulande langfristig gewährleisten zu können, ist es dringend nötig, Bürger in die Pflicht zu nehmen. Ein Pfandsystem würde helfen.
Handel zu kostenloser Rücknahme verpflichtet
Immer mehr Geräte des täglichen Gebrauchs benötigen einen mobilen Energiespeicher. In Deutschland ist allein der Verbrauch an Gerätebatterien seit 2009 um 22 Prozent gestiegen. Da von ausgedienten, vor allem defekten Batterien und Akkus eine hohe Gefahr ausgeht, ist bereits in der Batterieverordnung vorgeschrieben, dass sie nicht achtlos in einem haushaltsnahen Abfallbehälter landen dürfen. Der Handel ist deswegen zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet – die Größe der Batterie spielt hierbei keine Rolle.
In Deutschland ist allein der Verbrauch an Gerätebatterien seit 2009 um 22 Prozent gestiegen.
Dieser Bringschuld kommen offenbar nur wenige Bürger nach. Bislang werden 46 Prozent der ausgedienten Akkus und Batterien zurückgebracht – womit Deutschland gerade einmal die EU-weit geltende Sammelvorgabe von 45 Prozent erfüllt. Besonders vor dem Hintergrund des stark steigenden Gebrauchs ist diese Zahl unzureichend. Eine Vielzahl der Batterien und Akkus kann somit nicht recycelt werden. Noch viel wichtiger an dieser Stelle ist allerdings, dass von falsch entsorgten Batterien eine hohe Gefahr für Mensch und Umwelt ausgeht. Der Ausfall weiterer Sortieranlagen durch Brandereignisse würde die Kreislaufwirtschaft in Deutschland unter Umständen um Jahre zurückwerfen. Bei fehlenden Sortierkapazitäten wird nur die Verbrennung und Deponierung die kurzfristige Lösung sein können. Für Ersteres gibt es nicht ausreichend Kapazitäten, Letzteres ist in Deutschland zu Recht verboten.
Falsch entsorgte LI-Batterien sind häufig Ursache großer Brände
der ausgedienten Batterien und Akkus werden zurückgebracht.
Lösung: Finanzieller Anreiz durch Pfandsystem
Noch nie hat ein System zur getrennten Sammlung von Abfallströmen so gut funktioniert, wie es beim Pfandsystem für PET-Flaschen hierzulande klappt. Die Lösung für das dringliche Bedürfnis, Batterien von anderen Abfallströmen fernzuhalten, liegt also eigentlich auf der Hand. Die separate Rückführung von ausrangierten LI-Batterien und Akkus an eine gesonderte Rücknahmestelle kann den Ansprüchen an Sicherheit und Wiederverwertung gleichzeitig gerecht werden. Zusätzlich zum Verkaufspreis berechnet der Händler ein Pfandgeld, das der Verbraucher nach Rückgabe der Batterie gänzlich erstattet bekommt. Angeknüpft werden kann hier an die Batterieverordnung, die bereits ein Pfandgeld in Höhe von 7,50 Euro für Autobatterien vorschreibt.
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