Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ein sehr feines Gespür für Ungerechtigkeiten in ihrem Lebensumfeld. Damit sind Kinder die leidenschaftlichsten Kämpfer für das Gute. So heißt es im Abschlussbericht des Umweltbundesamtes zur Studie „Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung – zielgruppenorientiert und wirkungsorientiert!“ ganz treffend: „Kinder an Bildung für Nachhaltigkeit zu beteiligen, ist ein zentraler Schlüssel zum Gelingen einer umfassenden Transformation der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit.“
Doch diese Begeisterungsfähigkeit wird schnell im Keim erstickt, wenn das nötige Wissen für diesen besseren Weg fehlt und kein Ansprechpartner für das Anliegen da ist. Zwar gibt es immer mehr Lehrerinnen und Lehrer, die sich im Schulunterricht mit Themen wie Umweltschutz und Klimaschutz beschäftigen. Doch kommt diese Art der Umweltbildung oft nicht über ihren theoretischen Ansatz hinaus. Was an der Tafel geschrieben steht, bleibt den Schülerinnen und Schülern weniger im Kopf als etwas, das sie selbst erfahren, ausprobieren, spielerisch lernen.
Kreislaufwirtschaft als Ziel der Aufklärungsarbeit
So geht es nicht nur den Kindern, sondern auch Erwachsenen. Wir alle setzen uns umso tatkräftiger für etwas ein, kämpfen für etwas, wenn wir einen Bezug zum Thema haben und verstanden haben, warum wir uns für eine Veränderung einsetzen sollen und wie sie sich realisieren lässt.
Das Interesse, etwas für die Umwelt zu tun und beispielsweise seine Abfälle korrekt zu trennen, ist bei vielen Menschen also durchaus vorhanden. Im Erwachsenenalter erhoffen wir uns die dazu passenden Informationen vor allem bei den Kommunen. Und werden oft genau dort enttäuscht. Dabei fließen schon große Geldsummen in die Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit. In Deutschland stellen die dualen Systeme – zuständig für Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen – im Rahmen der Nebenentgelte den Kommunen unter anderem dafür Geld zur Verfügung, um über die Bedeutung der Abfalltrennung aufzuklären.
Rund 135 Millionen Euro kommen so als Nebenentgelte zusammen. Doch was bleibt am Ende übrig? Hier und dort eine trist gestaltete Website oder das Angebot einer Telefon-Hotline mit eingeschränkten Sprechzeiten.
Dabei ist es umso wichtiger, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Das bedeutet alters- und zielgruppengerecht, auf unterschiedlichen Kanälen, anschaulich. Umweltbildungsprojekte sollen Kinder wie auch Erwachsene mit den nötigen Informationen versorgen und sie in die Lage versetzen, die Probleme ebenso wie die Lösungen zu sehen.
An dieser Stelle setzt auch die Umweltbildung von REMONDIS an. Das Recyclingunternehmen hat unterschiedliche Informationskanäle für verschiedene Zielgruppen geschaffen, um über Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft, Wertstoffe und Recycling aufzuklären.
Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung?
Im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) laufen alle Fäden des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung zusammen. Ein sehenswertes Erklärvideo sowie viele weitere Informationen sind auf der Website zu finden: www.bne-portal.de
Tonnen-Einmaleins und Härtefall-Fragen
Mit der Website www.remondis-buergerservice.de informiert das Unternehmen Bürgerinnen und Bürger alltagsnah zu Fragen der richtigen Sammlung und bestmöglichen Verwertung. Lernen soll hierbei Spaß machen und der Humor kommt auch nicht zu kurz. In welche Tonne gehören Pizzakarton, Babywindeln und Luftpolsterfolie? Ansprechend und kurzweilig animiert gibt die Website Antworten, klärt über Aufbereitungsverfahren auf und informiert über Abfuhrtermine. Es wird aufgeräumt mit Abfallmythen wie „Am Ende wird ja doch alles verbrannt“. Links zum Download von Materialien geben einen Überblick über Broschüren und Flyer zum Thema.
Auf Instagram präsent
Die Instagram-Seite des Unternehmens, @remondis_official, beleuchtet ebenfalls alles rund um Recycling, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Unter den Rubriken Recy-cling, Safety first!, Klimaschutz und Abfallwissen finden sich zahlreiche Stories, die aufklären, informieren und motivieren sollen. Das spricht eine jüngere Zielgruppe an, die besonders interessiert ist an Nachhaltigkeit und Umweltschutz und die eben genau auf Instagram abgeholt und aufgeklärt werden kann.
Bildungsprojekt für Kinder
Und dann wäre da ja noch die jüngste Zielgruppe, der motivierte Nachwuchs sozusagen. „Los geht’s“, ruft der WERTSTOFFPROFI und gibt damit den Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern der Gesamtschule Espenstraße in Mönchengladbach den Startschuss, um zu ihm auf die Bühne zu rennen. Dort stehen vier Tonnen. Daneben liegen jede Menge Kartons, Dosen, Zeitungen und anderer Haushaltsabfall. Begeistert sammeln die Kinder alles auf, überlegen manchmal kurz und werfen es dann in die gelbe, blaue, braune oder schwarze Tonne. Beim interaktiven Lerntheater „Vorhang auf für gelbe Tonne und Co.“ kommen jeweils zwei WERTSTOFFPROFIS in Kitas, Grundschulen und die Sekundarstufen I der weiterführenden Schulen und leisten Aufklärungsarbeit in Sachen Abfalltrennung.
Mission Rohstoffwende
Mission Rohstoffwende „Wenn Kinder es einmal verstanden haben, sind sie mit viel Freude dabei und werden zu den konsequentesten Abfalltrennern, die auch auf ihre Eltern und ihre Familie einwirken“, erklärt Julia-Sophia Voss, die das Bildungsprojekt WERTSTOFFPROFIS vonseiten der REMONDIS-Gruppe koordiniert. Es gehe dabei tatsächlich um nichts weniger als das große Ganze. „Wir möchten, dass Kinder wissen, was mit ihren Dingen passiert, wenn sie in die Tonne wandern“, erzählt Voss weiter. Startpunkt des Bildungsprojekts war im Jahr 2013.
„Wir möchten, dass Kinder wissen, was mit ihren Dingen passiert, wenn sie in die Tonne wandern.“
Julia-Sophia Voss, Referentin Marketing/Unternehmenskommunikation REMONDIS
Bewusstsein ist vorhanden
„Es ist sehr leicht, Schülerinnen und Schüler für das Thema Wertstoffe zu begeistern. Denn vielen ist bewusst, dass Weggeworfenes die Umwelt belastet und dieses Verhalten nicht richtig ist. Dementsprechend verfolgen die Kinder und Jugendlichen sehr genau unsere Handlungsanweisungen im Lerntheater und sind sehr wissbegierig, wie sie sich gegenüber Wertstoffen in Zukunft verhalten sollen.“ Friedhelm Susok von den WERTSTOFFPROFIS
Ein ganzheitlicher Ansatz der Umwelterziehung entsteht
Gemeinsam mit Umweltpädagogen, Erzieherinnen, Grafikern und einer Kreativagentur entstand das Konzept für die WERTSTOFFPROFIS. Das Ziel: ein neuer Ansatz der Umwelterziehung für ganzheitliches Lernen mit dem Ziel, Heranwachsende für die Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren. Denn mit Lernen und Umdenken kann man nie früh genug anfangen. So soll das Projekt Kinder und Jugendliche so früh wie möglich für den schonenden Umgang mit Ressourcen sensibilisieren. Die Botschaft: Abfälle sind eigentlich keine Abfälle, sondern aus kostbaren Rohstoffen produzierte Wertstoffe. Also kann auch jeder zu Hause mit korrekter Abfalltrennung helfen, diese Wertstoffe in den Kreislauf zurückzuführen und wieder nutzbar zu machen.
Fachlich abgestimmte Lernmaterialien
Entwickelt wurden Arbeitsblätter und komplette Sets mit Lernmaterialien samt Begleitmaterial und Elternbrief – alles frei verfügbar zum Downloaden. Alle Lernmaterialien sind in enger Zusammenarbeit mit Pädagogen erstellt worden. Ein verbindendes Element ist Maskottchen Robin der Rohstoffretter, ein kleines einäugiges Wesen mit zwei Greifarmen. Robin schwebt über die Homepage und ist auf allen Postern, Arbeitsblättern sowie dem Wertstoffprofiausweis abgebildet. Diesen Ausweis erhalten die Kinder, nachdem sie eine Lerneinheit abgeschlossen haben. Er zeichnet sie als Experten aus.
So soll das Projekt Kinder und Jugendliche so früh wie möglich für den schonenden Umgang mit Ressourcen sensibilisieren.
Kinderklimatage auf dem Gelände des Lippewerks
Das REMONDIS Lippewerk in Lünen gilt mit seiner Fläche von 230 Hektar und vor allem mit seinem breiten Spektrum an Aufbereitungsinnovationen als Europas größtes Zentrum für industrielles Recycling. Von Biogut über Metallschlacken bis hin zu Kunststoffen werden im Lippewerk verschiedenste Wertstoffe aus Abfällen zurückgewonnen, in den Stoffkreislauf zurückgeführt und der Industrie zur Verfügung gestellt.
Laut einer Studie der Prognos AG und des INFA-Instituts werden durch die Aktivitäten im Lippewerk jährlich 488.000 Tonnen CO2 eingespart. Das ist genug, um die Emissionen von 100.000 Langstreckenflügen nach Sydney zu kompensieren. Die CO2-Einsparleistung des Lippewerks liegt damit auf dem Niveau eines Windparks mit 80 Windrädern.
Ausgezeichnetes Konzept
Bereits 2016 wurden die die WERTSTOFFPROFIS als „Werkstatt N-Projekt“ ausgezeichnet. Ein Qualitätssiegel, das vom Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung an Initiativen verliehen wird, die sich in besonderer Weise für Nachhaltigkeit einsetzen. Inzwischen trägt dieses Qualitätssiegel den Namen „Projekt Nachhaltigkeit“, und der Wettbewerb fand 2022 erstmalig unter dem Dach des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit statt. Die vier Regionalen Netzwerkstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) zeichneten im vergangenen Jahr insgesamt 16 lokale Projekte aus – darunter das Projekt „Schlaraffenband Ruhr“ mit Naschorten entlang von Radwegen durchs Ruhrgebiet sowie das Blühwiesenprojekt „beepart“, das mit 900 Bienenpaten rund 35.000 Quadratmeter Blühwiesen schaffte. Grundlage des Rates für Nachhaltige Entwicklung ist das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), das die UNESCO 2015 initiierte, um aus Projekten dauerhafte Strukturen entstehen zu lassen. Deutschlands Beitrag ist der Nationale Aktionsplan, im Sommer 2017 verabschiedet. Es ist eine Plattform für nachhaltige Entwicklung unter Vorsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Eine weitere Anerkennung für das Bildungsprojekt gab es von der KlimaExpo.NRW. Das ist eine umweltpolitische Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit dem Ziel, Unternehmen und andere Akteure zu Mitstreitern im Kampf gegen Klimawandel und Ressourcenverschwendung zu machen. Hier haben es die WERTSTOFFPROFIS auf die Liste der 1.000 Schritte für den Klimaschutz geschafft und wurden offiziell als ein Referenzprojekt für Klimaschutz und als „Motor für den Fortschritt“ geadelt. Ein Ansporn, in der Zukunft noch viele weitere junge Menschen für Nachhaltigkeit zu begeistern.
Kinderklimatage im Lippewerk
Seit 2022 ist ein weiteres Modul zu den WERTSTOFFPROFIS hinzugekommen. Im Sommer fanden zum ersten Mal die Kinderklimatage im Lippewerk in Lünen statt. Seit vielen Jahren schon werden hier Lippewerksführungen für Erwachsene angeboten. Im Rahmen der Kinderklimatage hat REMONDIS die Werksführungen auf die Zielgruppe Kinder ausgeweitet. Die Kinder werden dabei mit dem Bus über das Gelände des Lippewerks gefahren und erfahren auf unterhaltsame Art und Weise, was in den Anlagen mit den Wertstoffen passiert und welche Bedeutung die korrekte Abfalltrennung hat.
Nachhaltige Umweltbildung für alle
Die Angebote der WERTSTOFFPROFIS können bundesweit genutzt werden. Kindergärten, Schulen und Kommunen können sich einfach anmelden und die gewünschten Module für ihre Kita, ihren Unterricht oder ein Stadtfest buchen. Derzeit sponsert REMONDIS zahlreiche Lerntheaterauftritte pro Jahr. Die Nachfrage ist groß und es könnten sogar noch deutlich mehr Termine vergeben werden.
Auch andere Unternehmen können die Lerntheaterauftritte für Kitas und Schulen unterstützen. Die Kinder würde das freuen. Ihr Feedback: „Die beiden WERTSTOFFPROFIS sind supernett und haben sich ähnlich gut ausgedrückt wie bei der Maus im Fernsehen. Robin der Rohstoffretter hat lustig durchs Programm geführt. Die Spiele waren toll und die Filme haben wir gerne geguckt. Am meisten Spaß hat uns das Singen zum Schluss gemacht. Bitte kommt wieder!“ Mit diesem Wunsch stehen die Kinder nicht alleine da.
Auch bei REMONDIS wünscht man sich, dass Recycling, Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine noch stärkere Bedeutung erhalten und sie noch mehr in den Alltag von Kindern wie auch Erwachsenen integriert werden. Ob spielerisch wie bei den WERTSTOFFPROFIS, lehrreich wie auf dem Instagram-Kanal oder unterhaltsam wie auf der Bürgerservice-Website. Es ist höchste Zeit für eine nachhaltige Umweltbildung für alle Altersklassen und auf jeglichen Kanälen!
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