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BRAND STORY

2. Juni 2022

Für immer und ewig

Lieber heute als morgen würden wir gerne alles vollständig recyceln.

Doch bis es in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft so weit sein wird, fallen bei industriellen Produktionsprozessen Rückstände an, die sich nicht vermeiden lassen. Gerade mit diesen Abfällen muss man im wahrsten Sinne des Wortes noch nachhaltiger umgehen, denn Sicherheit und Zeit sind entscheidende Faktoren. Dafür braucht es einen Ort, der sich in den nächsten Jahrhunderttausenden geologisch nicht verändern wird und qua natura die Reststoffe sicher einkapselt. Das geht hierzulande nur tief unter der Erde in alten Salzstöcken.

Kreislaufwirtschaft und Salzbergbau erweisen sich als ideale Partner für eine nachhaltige, langfristige und ressourcenschonende Verbringung von Abfällen, die sich stofflich und thermisch nicht weiter recyceln lassen. Untertage-Deponien sind der sicherste Ort für gefährliche Abfälle. In den stillgelegten Abschnitten der Kalibergwerke können die Reststoffe durch mehrere hundert Meter starke Gesteins- und Salzschichten wasser- und gasdicht von der Biosphäre isoliert werden. Hier sind sie am besten aufgehoben. Eine sicherere Lösung gibt es nicht. In abgebauten Grubenfeldern, in Tiefen von bis zu 800 Metern, bieten die natürlichen geologischen Gegebenheiten den sichersten Ort für gefährliche Substanzen. Jegliche Art von mineralischem Abfall findet hier sicher verpresst seine letzte Ruhe.

Aus den Augen aus dem Sinn? Ganz und gar nicht!

Den hohen Sicherheitsstandards folgend werden in den Deponien alle angelieferten Abfälle (1) – egal ob in flüssig, fest oder staubförmig – kontrolliert. Neben der Vollständigkeit der Begleitpapiere, Deklaration wird auch die Verpackung unter die Lupe genommen. Bevor die Abfälle unter Tage deponiert werden, wird eine Rückstellprobe für die Aufbewahrung entnommen. (2) Über einen Förderschacht werden die Abfälle viele hundert Meter unter die Erde transportiert. Unter Tage bringen Spezialfahrzeuge sie zu ihrem Einlagerungsort, der oft einige Kilometer vom Schacht entfernt liegt.

Aus Gründen der Sicherheit werden unterschiedliche Stoffgruppen auch in unterschiedlichen Bereichen eingelagert. (3) An ihrem Bestimmungsort werden die Abfälle in Einlagerungskammern gestapelt. Bei der Deponierung wird das Mehrbarrierensystem verfolgt: Wenn eine Einlagerungskammer gefüllt ist, wird sie mit Mauern oder Salzwällen verschlossen. (4) Von jedem Abfall werden Einlagerungsort und -zeit sowie Menge und Beschaffenheit dokumentiert. Zusätzlich wird eine Rückstellprobe in dem Probenarchiv unter Tage gelagert. Somit ist jederzeit nachvollziehbar, wo welche Substanzen eingelagert wurden. (5)

 

 

 

 

 

Ein halbes Jahrhundert Erfahrung löst die Herausforderung von morgen

Um langfristige Entsorgungssicherheiten für eine Vielzahl von Industrieunternehmen sowie vor allem Abfallverbrennunganlagen zu schaffen, haben sich das traditionelle Bergbauunternehmen K+S und der Mineralstoffrecycler REMEX vereint. Mit der neu gegründeten Gesellschaft REKS greifen sie auf eine der größten Verbringungskapazitäten unter Tage zurück.

In den beiden Untertage-Deponien Herfa-Neurode im Bundesland Hessen sowie Zielitz in Sachsen-Anhalt verfügen sie über ein halbes Jahrhundert Erfahrung. In Herfa-Neurode, weltweit die erste Untertage-Deponie, wurde die erste Tonne mit gefährlichem Abfall bereits 1972 eingebracht. Im Laufe der Zeit ist hier ein einmaliges Verfahren entwickelt worden, um in stillgelegten Bereichen der Bergwerke Abfälle langzeitsicher zu entsorgen und die Kavernen durch das eingebrachte Material zu stabilisieren.

Denn laut Gesetz müssen Bergwerksbereiche, in denen keine Rohstoffe mehr abgebaut werden und die nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprechen, verfüllt werden. Das betrifft auch die Bergwerke in Zielitz und Herfa-Neurode. Mit dem Einbringen von nicht weiter verwertbaren Abfällen in die bei der Kali- und Steinsalzförderung entstandenen Hohlräume wird dieser bergrechtlichen Versatzpflicht nachgekommen. Das spart wertvolle Rohstoffe und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Entsorgung gefährlicher Reststoffe.

Der Begriff „Entsorgung“ ist bei REKS allerdings ein Auslaufmodell. Nur im Fall von gefährlichen Abfällen ohne stoffliche Verwertungsperspektive ist dieser Begriff überhaupt noch angebracht. Das Joint Venture der REMEX und K+S beweist das vor allem auch über Tage, wo sie zeitgleich für naturnahe Perspektiven sorgen und Rohstoffe zurückgewinnen. Mit der Abdeckung von Kalirückstandshalden sowie dem Recycling von salzhaltigen Aluminiumschlacken schaffen sie neue Landschaften und schonen langfristig Ressourcen.

Irgendwann in ferner Zukunft wird dann das letzte, was wir Menschen „entsorgen“ werden, hoffentlich der Begriff „Entsorgung“ sein. Und nur tief unter der Erde erinnern dann sicher verbrachte mineralische Reststoffe noch an eine Zeit, in der Menschen Dinge produziert haben, die einen Anfang und ein Ende hatten. Die Zeit der perfekt geschlossenen Kreisläufe wird der Beginn einer langen Erholungsphase für unseren Planeten sein.

Bildnachweise: Bild 1: REMONDIS; Bild 2: Adobe Stock: Blickfang

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