Steigerung der Wiedergewinnungsquote anvisiert
200.000 Tonnen Restabfälle und 5.000 Tonnen aus den Wertstofftonnen entsorgte die Gesellschaft SOOO REMONDIS Minsk 2016. Ein stärkeres Einbringen des Unternehmens jenseits der drei betreuten Stadtbezirke in der belarussischen Hauptstadt und eine Steigerung der Wiedergewinnungsquote könnten das künftige Aufgabengebiet prägen.
Aktivitäten in Minsk ausgeweitet
Fast 80 Prozent der knapp zehn Millionen Einwohner Belarus‘ leben in Städten. Unumstrittenes urbanes Zentrum des Landes ist die Hauptstadt Minsk mit ihrer Population von fast zwei Millionen Menschen. „Für die Hälfte dieser Anwohner, verteilt auf drei der neun Stadtbezirke von Minsk, sind wir mit REMONDIS in der Wertstoffgewinnung tätig“, erzählt Dr. Ervin Kurtbedinov von der Geschäftsführung REMONDIS Belarus. „Zu Beginn des Jahrzehntes haben wir diese Aufgabe übernommen und führen sie mittels einer Gesellschaft, in der 51 Prozent der Anteile bei REMONDIS und 49 Prozent bei der Stadt Minsk liegen, durch.“

Bürger befürworten REMONDIS-Einsatz
Mit mehr als 200 Mitarbeitern organisiert SOOO REMONDIS Minsk die Entsorgung von Abfällen, dabei stets die Trennung der Wertstoffe im Blick. Dafür sind rund 70 modern ausgestattete Fahrzeuge des Dienstleisters auf den Straßen der belarussischen Hauptstadt im Einsatz. „Wir spüren die Wertschätzung unserer Arbeit – sowohl durch die Bevölkerung, die ihre Abfälle zu den Containern bringt, als auch durch unsere Hauptauftraggeber, die kommunalen Unternehmen Minsks“, betont Dr. Ervin Kurtbedinov. „Gerade die Transparenz unserer Arbeit wird neben der hohen Entsorgungsqualität immer wieder gelobt. Aufbauend auf unserer langjährigen Dienstleistungskompetenz in Deutschland und anderen Staaten, haben wir in den vergangenen sieben Jahren die professionellen Abläufe von dort übertragen sowie den lokalen Bedürfnissen und den sich wandelnden Verhältnisse im Land kontinuierlich angepasst. Das Leben in Belarus ist im Fluss und wir stellen uns auf die hier existierenden Bedingungen ein.“

Mehr als 70 Entsorgungsfahrzeuge werden von SOOO REMONDIS Minsk in der Hauptstadt des Landes eingesetzt
Ein Staat im Wandel
Einst zählte das Land, damals noch als Belarussische Sozialistische Sowjetrepublik, zu den am weitesten im Westen gelegenen Gebieten des Vielvölkerstaates Sowjetunion. Rund ein Vierteljahrhundert nach Erlangung seiner Unabhängigkeit sucht und findet das Land nunmehr seine Rolle als Nachbar der nach Osten hinten stark erweiterten Europäischen Union sowie Russlands, dessen Einfluss auf die Geschehnisse in Minsk stets vorhanden war. Mit einer stärkeren eigenständigen Positionierung der Republik Belarus in der Welt ändern sich selbstverständlich gesellschaftliche und ökonomische Prozesse. Eine größere Unabhängigkeit in Energiefragen rückt das Thema Recycling stärker als in vergangenen Zeiten auf die Tagesordnung.
Es gibt noch viel zu verbessern
„Hier möchten wir, gespeist aus unserer Stabilität des familiengeführten Unternehmens, dem lokalen Know-how unserer Mitarbeiter und unserem generellen Anspruch, nachhaltiges Wirtschaften mitzugestalten, dazu beitragen, dass in Belarus der nächste Entwicklungsschritt gemacht wird. Gerade in Bezug auf die Wiedergewinnungsquote von Rohstoffen gibt es im Vergleich zu etablierten Recyclingsystemen in Westeuropa noch einen gewissen Nachholbedarf“, so Dr. Ervin Kurtbedinov. „Interessierten Personen, Unternehmen oder Behörden aus Wirtschaft und Verwaltung, aber auch aus der normalen Bevölkerung – egal ob alt oder jung – stehen wir stets sehr gerne für Gespräche zur Verfügung, die sich mit einem ressourcenschonenden Umgang mit Wertstoffen beschäftigen.“
REMONDIS-Vorstand Egbert Tölle trifft belarussischen Außenminister
Als Vorsitzender des Arbeitskreises Belarus beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft engagiert sich REMONDIS-Vorstand Egbert Tölle schon seit einigen Jahren ehrenamtlich für die Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Belarus. Dazu gehörte auch die Organisation einer Unternehmerreise nach Minsk vom 30. Mai bis 2. Juni. Im Rahmen dieser Reise fand die erste Sitzung des neugegründeten Deutsch-Belarussischen Unternehmerrates statt. Co-Vorsitzender des Unternehmerrates ist Felix Zimmermann, bei REMONDIS für öffentliche Angelegenheiten in Osteuropa zuständig. Neben dem deutschen Botschafter in Minsk, Peter Dettmar, nahm auch der belarussische Außenminister Wladimir Makej an der Eröffnungssitzung des Rates teil.
Schüler lernen spielerisch Recycling
Mehr als 130 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums 21 in Minsk versammelten sich Ende Mai in ihrer Aula, um mehr über Wertstofftrennung zu erfahren. Nach einer kurzen Einführung durch die Schulleitung, Vertreter der Stadt Minsk und Dr. Kurtbedinov von REMONDIS Belarus lernten sie auf spielerische Art und Weise, warum Abfalltrennung notwendig ist und wie sie funktioniert. Die Idee hinter der Veranstaltung ist simpel: Das Gemeinschaftsunternehmen REMONDIS Minsk möchte Menschen bereits im Kinder- und Jugendalter zur Abfalltrennung animieren und hat dazu ein Recyclingkonzept für Schulen und Jugendeinrichtungen entwickelt. Die Früherziehung zur Wertstofftrennung, die bereits in mehreren Schulen stattfand, findet großen Anklang bei den Schülerinnen und Schülern. Das Projekt wird darum noch an weiteren Schulen durchgeführt und ausgedehnt.

Lernen fürs Leben und für den Umweltschutz: REMONDIS-Schulprojekt in Minsk
Bildnachweise: Bild 1: Fotolia: Ryhor Bruyeu (Grisha Bruev); Bild 2, 3: © REMONDIS