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BRAND STORY

20. Juli 2023

Volle (Wind)kraft voraus

Windkraftanlagen an Land und auf See leisten schon heute einen wesentlichen Beitrag zur deutschen Stromproduktion

Doch der Green Deal und die angestrebte Klimaneutralität stellen auch die Windenergie vor besondere Herausforderungen. Mehr denn je kommt es darauf an, eine bestmögliche Versorgungssicherheit zu garantieren – zu wirtschaftlichen Konditionen. Nun halte man sich vor Augen, dass in Deutschland derzeit über 31.100 Windenergieanlagen im Einsatz sind. Mehr als 30.000 Anlagen, die in der Regel auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt sind. Eine lange Zeit, in der der technische Fortschritt weiter voranschreitet. Gleichzeitig lässt mit zunehmendem Alter die Produktivität der Anlagen, bedingt durch Verschleiß und eine höhere Reparaturanfälligkeit, nach. Die Zauberwörter lauten hier Wartung und Instandhaltung. Denn wer seine Anlagen pflegt und regelmäßig auf den neuesten Stand bringt, wird mit erhöhter Effizienz und längerer Nutzungsdauer belohnt.

Ob an Land oder auf See: Windkraftanlagen können ihre Vorzüge nur dann ausspielen, wenn sie zuverlässig, effizient und leistungsstark laufen – über ihre ganze Nutzungsdauer hinweg. In der Praxis erfordert dies, dass eventuelle Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Doch auch bei bester Wartung lassen sich Verschleiß oder Defekte nie vollständig ausschließen. Wird eine Reparatur notwendig, zählt vor allem Schnelligkeit. Denn jeder Tag, an dem die Anlage stillsteht, ist verlorene Zeit – schließlich weht der Wind auch bei Stillstand der Anlage weiter.

Seit Sommer 2021 bietet XERVON Wind die nötige Unterstützung für die Branche – von der Errichtung und Inbetriebnahme von Windkraftanlagen über Inspektionen und Wartungen bis zum Tausch von Großkomponenten oder Vorhaben rund um Rotor und Getriebe. So begleitet XERVON Wind Onshore- wie auch Offshore-Anlagen über deren gesamten Lebenszyklus. Das Leistungsspektrum des neu gegründeten Unternehmens ist anspruchsvoll, sein Markt ist weit verzweigt. Maik Schlapmann und Tobias Wilming, Geschäftsführer von XERVON Wind, berichten über erste Erfolge, strategische Zukunftsinitiativen und die Verbindungen zwischen Windkraftanlagen und Industrie 4.0.

Die Energieausbeute der auf See installierten Anlagen ist doppelt so hoch wie die vergleichbarer Windenergieanlagen an Land.

Maik Schlapmann (l.) und Tobias Wilming, die beiden Geschäftsführer von XERVON Wind

RE:VIEWS: XERVON Wind besteht erst seit einem halben Jahr*. Lassen sich nach diesem kurzen Zeitraum überhaupt schon Erfolge vermelden?

Maik Schlapmann: Auf jeden Fall. Für uns hieß es von Beginn an volle Kraft voraus. Innerhalb kürzester Zeit waren wir arbeitsfähig und in den Folgemonaten sehr aktiv unterwegs. Schon wenige Tage nach dem offiziellen Markteintritt liefen erste Projekte an, darunter Einsätze in Offshore-Windparks der Nordsee, aber auch Wartungsarbeiten für Windkraftanlagen an Land. Gleichzeitig nahmen wir das Jahr 2022 ins Visier und bereiteten vor, was uns jetzt zusätzliche Stärke verschafft.

*Mitte 2021

RE:VIEWS: Um welche Vorbereitungen ging es da konkret?

Tobias Wilming: Zum Beispiel um den Aufbau eines qualifizierten Teams von erfahreneren Servicetechnikern. XERVON Wind ist mit einer versierten Kernmannschaft gestartet, die wir im Laufe des letzten Jahres deutlich vergrößert haben. Zum Jahresende zählte unser Unternehmen 70 Mitarbeiter. Es hätten noch mehr sein können, aber unter räumlichen Aspekten waren wir zunächst klein aufgestellt und es fehlte der erforderliche Platz. Mittlerweile haben wir in Lingen einen neuen Standort gefunden, der uns nach dem Umzug zum Jahreswechsel 2021/22 die passenden Kapazitäten für weiteres Wachstum bietet.

Über 31.100 Windenergieanlagen sind derzeit in Deutschland im Einsatz. Anders als fossile Energieträger wie Erdöl oder Kohle ist Windkraft unbegrenzt verfügbar.

RE:VIEWS: Gibt es ein Projekt, von dem Sie sagen würden, dass es ein wesentlicher Meilenstein war?

Maik Schlapmann: XERVON Wind hat es innerhalb von fünf Monaten geschafft, von zwei der größten Windkraftanlagen-Hersteller zertifiziert zu werden. Das ist für uns eine tolle Leistung, vor allem in Anbetracht der extrem kurzen Zeitspanne. Normalerweise dauern Zertifizierungen erheblich länger, denn die Hersteller sehen sehr genau hin.

Tobias Wilming: Die Anforderungen an eine Zertifizierung sind hoch und das zu leistende Pensum ist umfangreich. Es müssen entsprechende Qualifikationen der Mitarbeiter nachgewiesen werden, ein Qualitätsmanagement ist zu implementieren und vieles mehr. Dass wir dies so schnell geschafft haben, ist außerordentlich und ein Teamerfolg, auf den wir besonders stolz sein können.

RE:VIEWS: Sie stehen im Wettbewerb, bauen noch auf und müssen sich zugleich bereits beweisen. Wie kann dies am besten gelingen?

Maik Schlapmann: Pure Größe und bestehende Strukturen sind in unserem Markt nicht alles. Die Windenergiebranche ist weit verzweigt – große Windparks auf See gehören ebenso dazu wie kleine Bürgerwindparks an Land. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein, braucht es vor allem Flexibilität. Man muss bereit und fähig sein, Partnerschaften mit Anlagenbetreibern jeder Größenordnung einzugehen und großen wie kleinen Kunden auf Augenhöhe zu begegnen.

Tobias Wilming: Darüber hinaus zählen Zuverlässigkeit, ein enorm hoher Qualitätsanspruch an die eigenen Leistungen und ausgewiesene Innovationskraft bis hin zu Themen im Kontext von Industrie 4.0. Für exakt diese Eigenschaften steht XERVON Wind und diese Prämissen ebnen uns den Weg zum Markterfolg.

Was macht XERVON Wind?

Als Partner der Windenergiebranche erbringt XERVON Wind hochspezialisierte Dienstleistungen für Windkraftanlagen an Land und auf See. Neben Inspektions-, Wartungs- und Reparaturleistungen zählen Services rund um die Anlagenerrichtung zum Portfolio. Das breite Leistungsangebot deckt alle relevanten Aufgabenstellungen ab, bis hin zu komplexen Lösungen für optimale Betriebszustände sowie maximalen Stromertrag. An den Standorten Lingen und Köln beschäftigt das Mitte 2021 gegründete Unternehmen rund 70 Mitarbeiter. XERVON Wind ist Teil des XERVON-Verbundes und gehört somit organisatorisch zu REMONDIS Maintenance & Services. Weitere Informationen unter www.xervon-wind.de

RE:VIEWS: Industrie 4.0 – das klingt nach Digitalisierung und industrieller Produktion.

Maik Schlapmann: Genau damit hat es zu tun. Die Wartungswelt verändert sich, auch in der Windenergie. Tools wie Digitalisierung, Automatisierung, Künstliche Intelligenz oder Datenmanagement gewinnen an Bedeutung. Hier wollen wir uns an die Spitze setzen. Prozesse optimieren, Effizienz vorantreiben, Chancen nutzen. Das ist nicht nur zeitgemäß, sondern auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Ferngewartete Anlagen zum Beispiel bringen mehr grünen Strom, und eine datengesteuerte Materialwirtschaft spart natürliche Ressourcen ein. Große Windkraftanlagen mit Leistungen von bis zu zehn Megawatt pro Turbine darf man nicht mehr als einfaches Windrad sehen. Bei diesen Anlagen handelt es sich um Kraftwerke, deren Anforderungen mit denen der industriellen Produktion absolut vergleichbar sind.

RE:VIEWS: Welche wichtigen Herausforderungen haben Sie aktuell auf dem Radar?

Tobias Wilming: Bezogen auf das Leistungsangebot sind wir gerade dabei, verstärkt auch in die Anlagenerrichtung hineinzugehen – zusätzlich zu Service und Wartung. Parallel bauen wir weiterhin unseren Mitarbeiterkreis aus und forcieren Kooperationen innerhalb der Unternehmensgruppe. Ziel ist es, Kompetenzen zu bündeln und voneinander zu profitieren, natürlich zum Vorteil unserer Kunden. Mit der REMONDIS-Schwester Rhenus Logistics, die Offshore-Windparks beliefert und Material oder Crews zu den Plattformen bringt, ist die Zusammenarbeit schon 2021 angelaufen und wird weiter vertieft.

Bei der Stromproduktion durch Wind entsteht kein CO2 und es fallen keine Schadstoffe an.

RE:VIEWS: Wie geht es im laufenden Jahr für XERVON Wind weiter*? Was erwarten Sie im operativen Geschäft?

Maik Schlapmann: 2022 ist unser erstes komplettes Geschäftsjahr und XERVON Wind ist gut positioniert, um operativ durchzustarten. In den nächsten Monaten werden wir die Onshore-Wartung deutlich ausbauen. Zudem haben wir mehrere größere Offshore-Projekte in der Pipeline, bei denen unsere Technikerteams von einem Arbeitsschiff aus über längere Zeiträume vor Ort auf See sind. Jeder Einsatz wird uns weiter im Markt voranbringen, denn der beste Beweis für Leistungsstärke sind Taten.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.

 

*Jahr 2022

Bildnachweise: Bild 1, 3: Adobe Stock: Fokke Baarssen; Bild 2: REMONDIS

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