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14. Februar 2025

Mehr Bürgerservice durch digitale Wertstoffhöfe

So geht Digitalisierung: Versmold und Essen nutzen Self-Service auf dem Wertstoffhof

Wiesen und Äcker im Hintergrund, Rettungswache, Baumarkt und Gewerbe in unmittelbarer Nähe, der Stadtring schlägt in Sichtweite einen Bogen in die flache Westfälische Bucht: An der Rothenfelder Straße 59, nur ein paar Autominuten vom Versmolder Zentrum entfernt, liegt einer der wenigen Wertstoffhöfe in Deutschland, der auch digital gebucht und per kostenfreier App genutzt werden kann. Die Stadt Versmold und der Betreiber REMONDIS haben hier etwas umgesetzt, was den Bürgerservice der Stadt maßgeblich erhöht.

Wie funktioniert ein digitaler Wertstoffhof?

Die Nutzung eines digitalen Wertstoffhofs ist denkbar einfach: Wer den Service – wie in Versmold – nutzen will, lädt einfach die MAEX-App der REMONDIS Digital Services GmbH aufs Smartphone, legt einen Account an, wählt sein Zeitfenster aus und schon geht’s los: Zum angegebenen Zeit-Slot zum Wertstoffhof fahren, mittels App und Bluetooth das Tor der Anlage öffnen, zu den klar beschilderten Containern fahren – in diesem Fall über eine Rampe – und bequem Papier, Möbelholz, Sperrmüll oder andere Wertstoffe entladen. Nach getaner Arbeit schließt sich am Ausgangstor der Kreis – mithilfe eines Buzzers oder der Induktionsschleife öffnet sich das Tor – so geht Digitalisierung 2025!

Sehr positive Resonanz

Mitarbeiter Karsten Piechowiak ist begeistert von dem modernen und zeitgemäßen Service auf dem Wertstoffhof, der auf große Resonanz stoße: „Das digitale Angebot wird sehr gut von den Versmolder Bürgerinnen und Bürgern angenommen“, zieht er eine erste Zwischenbilanz. Lange Warteschlangen wie früher gäbe es quasi nicht mehr und die Zufriedenheit mit dem Angebot sei deutlich gestiegen. Klassische Wertstoffhöfe haben eben feste Öffnungszeiten, die im Durchschnitt gegen 17 Uhr enden. Für viele Bürgerinnen und Bürger ein zu knappes Zeitfenster.

Das digitale Angebot eröffnet eine zusätzliche Nutzung der Wertstoffstation, ohne dass zusätzliche Mitarbeitende notwendig sind – in Zeiten knapper Personalressourcen ein wichtiger Aspekt. Das betont auch Pia Krüger, Projektmanagerin MAEX bei REMONDIS Digital Services GmbH in Hamburg: „Sinnvolle Digitalisierung von Prozessen ist heutzutage natürlich wesentlich, gerade weil es immer schwerer wird, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter zu finden.“

„Das digitale Angebot wird sehr gut von den Versmolder Bürgerinnen und Bürgern angenommen.“

Die Expertin für digitale Lösungen verrät, dass MAEX mithilfe der Design-Thinking-Methode geschaffen wurde, einer Kreativtechnik, die konsequent vom Nutzerbedürfnis ausgeht. Dass die App den Menschen tatsächlich einen echten Mehrwert bietet, kann der Versmolder, der gerade eben sein Auto an einem Container parkt und auslädt, nur bestätigen: „Mir ist vor allem wichtig, dass ich ohne Zeitverzug einen Termin buchen und mich darauf verlassen kann, dass ich Wertstoffe abgeben kann, ohne Wartezeit zu vergeuden – das ist super.“

Neben Service und Komfort steht Sicherheit auf dem digitalen Wertstoffhof ganz oben. Gute Beleuchtung, Videoüberwachung und klare Führung durch Beschilderung sorgen dafür, dass die Abgabe der Wertstoffe zu einem erfolgreichen und angenehmen Besuch wird. Nebenbei: Die App MAEX ist ganz individuell an die Bedürfnisse der Stadt oder der Region anpassbar, kann somit an jedem Wertstoffhof implementiert werden – auch Layout und einzelne Angebote sind individualisierbar.

Mit dem digitalen Angebot können abseits regulärer Öffnungszeiten Wertstoffe abgegeben werden

Karsten Piechowiak, Mitarbeiter auf dem Wertstoffhof in Versmold, ist überzeugt vom Self-Service

Unterschied zwischen Stadt und Land – Self-Service wird ein Teil der smart city

Versmold ist eine Kleinstadt mit gut 22.000 Einwohnern und liegt im ländlichen Raum. Kann das digitale Angebot auch in einer Metropolregion mit Hunderttausenden Menschen funktionieren? Hier, wo Frequenz und Anforderungen umfangreicher sind, ist es womöglich weitaus schwieriger, einen digitalen Service, der von den Menschen angenommen wird, umzusetzen. Die Ruhrgebietsmetropole Essen mit ihren knapp 590.000 Einwohnern hat den Versuch gewagt – und ist sehr zufrieden, wie die Self-Service-Recyclingstation an der Langenbergstraße von der Bevölkerung angenommen wird.

Seit September 2024 können Essenerinnen und Essener im südöstlichen Stadtteil Überruhr-Holthausen auch nach Feierabend bis 22 Uhr ihre Wertstoffe abgeben: „Bereits nach nur einem Monat hatten sich mehr als 1.130 Bürgerinnen und Bürger registriert – das übertraf unsere Erwartungen deutlich“, so Ulrich W. Husemann, Geschäftsführer der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE). „Insgesamt wurden in diesem ersten Monat von den angemeldeten Nutzern 454 Termine über die MAEX-App gebucht, was uns aus dem Stand zur meistfrequentierten Self-Service-Recyclingstation bundesweit gemacht hat!“ Gemeinsam mit dem Partner REMONDIS Digital Services sind die EBE mit dem digitalen Projekt einer Self-Service-Recyclingstation die ersten Entsorger im gesamten Ruhrgebiet und die ersten in einer nordrhein-westfälischen Großstadt.

„So gute Werte hat das App-basierte System bislang an keinem anderen Standort erzielen können“, ergänzt EBE-Geschäftsführer Karsten Woidtke. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass die App gut angenommen wird, weil sie einen echten Mehrwert vor allem für Berufstätige bietet, die jetzt flexibler und unabhängig von den regulären Öffnungszeiten ihre Wertstoffe abgeben können“, so Woidtke weiter. „Aber dass der Self-Service so überragend gut angenommen wird, ist dann doch überraschend und besonders erfreulich!“

Die EBE wollen prüfen, ob die erfolgreiche App auch an anderen Essener Recyclinghöfen oder -stationen zum Einsatz kommen wird. Ob Versmold oder Essen – so gelingt Digitalisierung im Alltag, die den Menschen vor Ort einen echten Mehrwert liefert und aus einer klassischen Klein- oder Großstadt eine smart city macht.

Self-Service in der Großstadt: Die Recyclingstation in Essen macht es vor

Bildnachweise: Bild 1 – 4: © REMONDIS; Bild 1, 5: © EBE

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