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10. Juni 2025

Bundesumweltminister kündigt Sofortprogramm für Kreislaufwirtschaft an

Rohstoffe sichern, Klima schützen: Erster Tag der Kreislaufwirtschaft 2025 in Berlin

Rohstoffsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung – das waren die drei Schlagworte, die am 5. Juni 2025 besonders im Fokus standen: Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) hatte zum ersten Tag der Kreislaufwirtschaft in die AXICA Berlin eingeladen. Eine ideale Plattform, um mit geladenen Gästen aus Politik, Industrie, Mittelstand, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft zu diskutieren.

„Die Kreislaufwirtschaft bietet entscheidende Wettbewerbs- und Standortvorteile für den Standort Deutschland. Sie stärkt die Rohstoffunabhängigkeit Deutschlands und erhöht die Resilienz der Volkswirtschaft. Aus diesem Grund muss sowohl national als auch europaweit der Hochlauf der Kreislaufwirtschaft beschleunigt werden.“

Anja Siegesmund, geschäftsführende Präsidentin des BDE

Nach der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 blickt unsere Branche gespannt darauf, wie die Bundesregierung unseren Wirtschaftsstandort sichern, die Rohstoffunabhängigkeit stärken und den Hochlauf der Kreislaufwirtschaft in Deutschland antreiben will. In diesem Kontext wurde insbesondere der Vortrag des neuen Bundesumweltministers auf dem Tag der Kreislaufwirtschaft mit großen Interesse erwartet.

Carsten Schneider will die Kreislaufwirtschaft voranbringen

Und der Vortrag gab Anlass zu Optimismus: Die Bundesregierung will mit einem Sofortprogramm Impulse für die Kreislaufwirtschaft setzen. Dazu kündigte Carsten Schneider, Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit, eine Reihe von Maßnahmen an. Die Umsetzung der von der vergangenen Bundesregierung verabschiedeten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie zähle zu den zentralen Aufgaben der laufenden Legislaturperiode, so Carsten Schneider.

„Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie bleibt nicht nur eine Arbeitsgrundlage, sie ist für uns ein Umsetzungsauftrag.“

Im Rahmen des Sofortprogramms soll laut dem SPD-Politiker unter anderem eine neue Plattform für Kreislaufwirtschaft etabliert werden. Außerdem soll eine Digitalisierungsinitiative die Schließung von Stoffkreisläufen forcieren. Dazu zähle die Einführung und Nutzung von digitalen Produktpässen, die Entwicklung neuer Datenräume für die Analyse von Stoff- und Warenströmen und effizientes Handeln im Kreislauf und die Förderung von KI-Anwendungen zur Zirkularität und Ressourceneffizienz.

Über die konkreten Inhalte des Sofortprogramms blieb der neue Bundesumweltminister zwar noch zurückhaltend, aber das Zeichen an die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft war grundsätzlich positiv. Hier warb Carsten Schneider auch noch einmal eindringlich dafür, dass es sich um eine gemeinsame Herausforderung handelt, bei der er die Rückendeckung der Branche benötige: „Wir brauchen Ihre Unterstützung und Ihr Engagement, um das Ganze zum Fliegen zu bringen.“

Bundesumweltminister Carsten Schneider beim Tag der Kreislaufwirtschaft in Berlin

Forderungen an die Politik

Diese Unterstützung sichert die Kreislaufwirtschaft zu – und erwartet im Gegenzug ebenfalls entschlossenes Handeln: Der BDE mit seinen Mitgliedsunternehmen fordert von der Politik, dass klare Rahmenbedingungen gesetzt werden. Bürokratieabbau, ein Senken der Energiekosten oder die Beschleunigung von Genehmigungs- und Planungsverfahren könnten der Branche einen Schub verleihen. Daneben bestehen viele kurzfristige Herausforderungen, die angegangen werden müssen. So braucht es kurzfristig Maßnahmen gegen die Brände, die durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus unsere Recyclinginfrastruktur gefährden.

BDE-Präsidentin Anja Siegesmund fasste zusammen: „Für Resilienz, Rohstoffsicherheit und modernste Recyclingtechnologien braucht es mutige politische Schritte, damit auch auf den Höfen der Unternehmen der Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft als Schlüsselindustrie der zirkulären Wirtschaft der Politikwechsel ankommt.“

Gemeinsam mit dem Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. (bvse) und dem Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) hat der BDE einen Forderungskatalog mit zehn zentralen Punkten für die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung vorgelegt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die geschäftsführende Präsidentin Anja Siegesmund sowie das Präsidium des BDE begrüßten Bundesumweltminister Carsten Schneider auf dem Tag der Kreislaufwirtschaft. Von REMONDIS waren anwesend: Herwart Wilms (7.v.l.), bislang Vizepräsident des BDE und ab 2026 FEAD-Präsident, sowie Thorsten Feldt (5.vl.), neu gewählter Vizepräsident des BDE

Rohstoffsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung

Der Tag der Kreislaufwirtschaft bot einen besonderen Rahmen, um die Bedeutung und Zukunft einer zirkulären Wirtschaftsweise zu diskutieren. Neben den politischen Impulsen durch Bundesumweltminister Carsten Schneider und Jan Ceyssens, stellvertretender Kabinettschef der EU-Kommissarin für Umwelt, Wasserresilienz und Kreislaufwirtschaft, sowie einem wissenschaftlichen Impuls durch Prof. Dr. Martin Faulstich, INZIN Institut, standen mehrere Podiumsdiskussionen auf der Agenda. Dabei ging es um „Rohstoffsicherheit und Wertschöpfung – Mit Kreislaufwirtschaft Europas Zukunft sichern“, „Innovationsantrieb Kreislaufwirtschaft – Von Forschung zu marktfähigen Lösungen“ und „Von Anfang an rund: Design als Schlüssel – Integrierte Ansätze für Design-for-Recycling als Standard in der Industrie“.

Wir bedanken uns beim BDE für die Organisation und Durchführung der Veranstaltung und hoffen, dass die dort angestoßenen Diskussionen fortgesetzt werden. Auf, dass wir alle gemeinsam die Kreislaufwirtschaft aktiv gestalten und weiterentwickeln!

Über 450 Teilnehmende waren beim ersten Tag des Kreislaufwirtschaft in Berlin mit dabei, folgten den spannenden Vorträgen und trugen zum Austausch und zur Diskussion bei

Bildnachweise: © BILDSCHÖN/Trenkel

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