Skip to main content
suche

23. Dezember 2021

Gemeinsam das Beste aus dem Klärschlamm holen

MVK und REMONDIS, Region Nord, schließen Partnerschaft für Errichtung und Betrieb einer Klärschlammverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung

Langfristig tragfähiges Konzept hat MVK überzeugt

Die Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG (MVK) und ihr Projektpartner REMONDIS, Region Nord, planen, gemeinsam eine Klärschlammverbrennungsanlage mit integrierter Phosphorrückgewinnung zu errichten und zu betreiben. Die Partner stellten am 23. September 2021 das gemeinsame Projekt vor. Im Vorfeld hatten die REMONDIS-Regionalgeschäftsführer Wolfgang Steen, Georg Jungen und Matthias Hartung gemeinsam mit Ralf Czarnecki, Geschäftsführer REMONDIS Aqua Stoffstrommanagement, ein schlüssiges und langfristig tragfähiges Konzept erarbeitet, mit dem die Geschäftsleitung der MVK, Dr. Frank Ehlers und Daniel Benedict, nach mehrjährigen, äußerst konstruktiven Verhandlungen überzeugt werden konnten.

Teil des Green Deal

„Dieses Leuchtturmprojekt wird sicherstellen, dass in Kiel bald kommunale Klärschlämme CO2-neutral entsorgt werden können und die daraus gewonnene Energie dem Kieler Netz als Fernwärme zugeführt werden kann“, sagte Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer zur Vertragsunterzeichnung. Die Gesellschafter Landeshauptstadt Kiel und die REMONDIS GmbH & Co. KG, Region Nord, wollen zusammen 80 Millionen Euro investieren. Dies beschloss zuletzt die Kieler Ratsversammlung im August 2021 einstimmig. „Neben der Bereitstellung von grüner Fernwärme wird ein weiteres Plus für den Umwelt- und Klimaschutz die betriebliche Nutzung des bei der Vorbehandlung der Schlämme abgeschiedenen Wassers sein. Das Projekt wird als Teil des Green Deal der Europäischen Union aus dem EU-LIFE-Programm gefördert“, so der Oberbürgermeister der Klimaschutzstadt Kiel weiter.

MVK-Geschäftsleitung Dr. Frank Ehlers, Sabine Schirdewahn, Werkleiterin des Eigenbetriebs Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel, Wolfgang Steen, Geschäftsführung REMONDIS, Region Nord, und Kiels Oberbürgermeister, Dr. Ulf Kämpfer, freuen sich über die Vertragsunterzeichnung zur neuen Klärschlammverbrennung mit angeschlossenem Phosphorrecycling

Bundesweit beispielhafte Partnerschaft

„Seit über 20 Jahren beteiligen wir uns als Gesellschafter an der Müllverbrennung Kiel und arbeiten mit der Landeshauptstadt Kiel sehr gut und erfolgreich zusammen“, erklärte Wolfgang Steen, Geschäftsführer der REMONDIS GmbH & Co. KG, Region Nord. „Daher freuen wir uns sehr, in dieser Konstellation neben der Klärschlammverbrennungsanlage auch die bundesweit zweite Anlage zur Phosphorrückgewinnung zu errichten und zu betreiben. Unser langjähriges Engagement hier in Kiel bekräftigen wir mit der langfristigen Vertragsbindung über 20 Jahre mit der Option auf Verlängerung. Diese Partnerschaft mit der Landeshauptstadt Kiel ist für REMONDIS bundesweit beispielhaft.“

Der Gesetzgeber schreibt Phosphorrecycling aus Klärschlamm ab 2029 vor. Kiel stellt heute schon die Weichen dafür.

Weiter führte Wolfgang Steen aus: „Aus jedem Gramm Abfall Wertstoffe zu generieren ist die Mission von REMONDIS. Hiervon ausgehend arbeiten wir seit Jahren an der wichtigen Aufgabe, den lebenswichtigen und in seinem Vorkommen endlichen Rohstoff Phosphor aus dem Klärschlamm dem Wirtschaftskreislauf wieder zuführen zu können. Dieses richtungsweisende Projekt in Kiel passt optimal, denn wir bringen hier mit dem von REMONDIS entwickelten TetraPhos®-Verfahren unser hochspezialisiertes Wissen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz in die langjährige Partnerschaft mit der Landeshauptstadt Kiel ein.“

„Seit über 20 Jahren beteiligen wir uns als Gesellschafter an der Müllverbrennung Kiel und arbeiten mit der Landeshauptstadt Kiel sehr gut und erfolgreich zusammen.”

Wolfgang Steen, Geschäftsführer der REMONDIS GmbH & Co. KG, Region Nord

Meilenstein auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft Kiels

Sabine Schirdewahn, Werkleiterin des Eigenbetriebs Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel, stellte fest: „Die Zusammenarbeit auf Gesellschafterebene der Müllverbrennung Kiel gestaltet sich seit über 20 Jahren sehr gut und konstruktiv. Sie ist geprägt von der Überzeugung, die Anlagen nachhaltig und besonders sicher für Mensch und Umwelt zu betreiben. Dabei erfüllen die Müllverbrennung Kiel und auch die künftige Klärschlammverbrennung mit Phosphorrückgewinnung die Voraussetzung, dass neben den Umwelt- und Klimaschutzaspekten auch die Wirtschaftlichkeit stimmt.“

Das Projekt ist das Ergebnis langjähriger konstruktiver Zusammenarbeit sowohl zwischen den beteiligten REMONDIS-Gesellschaften als auch zwischen den Kooperationspartnern MVK und REMONDIS.

„Mit der Vertragsunterzeichnung ist die Voraussetzung dafür erfüllt, dass am Standort der MVK Klärschlämme verwertet werden können und der lebenswichtige Rohstoff Phosphor zurückgewonnen werden kann“, fasste Dr.-Ing. Frank Ehlers, Geschäftsleitung der MVK, zusammen. „So sorgt unser Partner REMONDIS außer für die Phosphorrückgewinnung auch über 20 Jahre für die Klärschlammanlieferung, den Klärschlammtransport und die Entsorgungssicherheit der Klärschlämme bei Anlagenrevisionen. Die MVK ist in dieser Partnerschaft für die Errichtung und den Betrieb der Klärschlammverbrennungsanlage verantwortlich – somit kann es nun in die nächste Projektphase gehen. Darüber freuen wir uns sehr, denn dafür arbeitet unser Team seit einigen Jahren sehr engagiert. Der Projektfortgang ist sehr gut“, erläuterte er weiter. Entscheidende Vorarbeiten seien bereits abgeschlossen. Die Leittechnik für die Ertüchtigung der bestehenden Anlage und die Einbindung der noch zu bauenden neuen Anlage seien ebenfalls vertraglich besiegelt. Die so wichtige Kampfmittelsondierung sei ohne Zwischenfälle auch weitestgehend abgeschlossen. So kann der nächste Meilenstein auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft Kiels errichtet werden.

Bildnachweise: Bild 1: © REMONDIS; Bild 2: © Thomas Eisenkrätzer; Bild 3: © REMONDIS

Newsletter

Melden Sie sich ganz unkompliziert zu unserem Newsletter REMONDIS AKTUELL mit Informationen zu Leistungen, Produkten und vielen weiteren Infos an.