Die Messung beginnt, wenn morgens die Zündung im Fahrzeug eingeschaltet wird. Seit dem 1. Dezember fahren drei „Echtnetz Boxen“ in Abfallsammelfahrzeugen mit, um den Mobilfunkempfang im Kreis Warendorf zu messen. „Wir haben bei uns im Kreisgebiet schon eine sehr gute Mobilfunkversorgung. Doch es gibt auch hier noch Funklöcher, die viele etwa vom täglichen Weg zur Arbeit kennen“, sagt Landrat Dr. Olaf Gericke. „Durch die Messungen können wir diese genau lokalisieren und feststellen, wo es Ausbaubedarfe gibt.“
Das Projekt läuft über ein halbes Jahr in Kooperation mit allen drei Abfallunternehmen im Kreisgebiet. In den Fahrzeugen der AWG, der Firma REMONDIS und der Ahlener Umweltbetriebe müssen die Messboxen einfach morgens auf das Armaturenbrett gelegt werden. Die Stromversorgung erfolgt über einen USB-Anschluss oder den Zigarettenanzünder. Eine weitere Bedienung ist nicht notwendig. So bekommt der Kreis detaillierte Daten über jede Straße, die von der Müllabfuhr befahren wird.
„Die tatsächliche Mobilfunkabdeckung entspricht leider häufig nicht dem, was die Netzbetreiber angeben. Die kommenden Messdaten sind sehr detailliert und helfen bei den Gesprächen mit den Mobilfunkbetreibern“, sagt Kreisbaudezernent Dr. Herbert Bleicher.
So kann der Kreis Warendorf gezielte Hilfestellung leisten, um die Netzbetreiber so vom Ausbau des Mobilfunkempfangs und der Schließung von Funklöchern im Kreisgebiet zu überzeugen.
Abfallunternehmen unterstützen den Mobilfunkausbau
„Bisher gab es zur Erhebung solcher Daten nur die Möglichkeit aufwändige und teure Messfahrten von speziellen Anbietern vornehmen zu lassen oder einfache Mess-Apps für das Smartphone zu benutzen“, erklärt Michael Doths, Mobilfunkkoordinator des Kreises Warendorf. „Doch gerade bei den Apps gab es so viele Unwägbarkeiten, dass die Daten kaum verwertbar sind.“
Mit dem Einsatz in den Sammelfahrzeugen wurde die ideale Lösung gefunden, die sich auch schon in anderen Landkreisen bewährt hat. Ohne zusätzliche umweltbelastende Messfahrten werden so flächendeckende Daten gesammelt.
Für die im Kreis tätigen Abfallunternehmen war nach der ersten Anfrage schnell klar, sich an diesem Projekt zu beteiligen. „Wir freuen uns, den Mobilfunkausbau im Kreis Warendorf durch diese Kooperation unkompliziert unterstützen zu können“, sind sich die drei Abfallunternehmen einig.
v.l.: Mobilfunkkoordinator Michael Doths, Lisa Bördeling (Geschäftsführerin REMONDIS Südwestfalen), REMONDIS-Kraftfahrer Meik Weinert, Frédéric Dildei (STF), Landrat Dr. Olaf Gericke, Kreisbaudezernent Dr. Herbert Bleicher, Michael Morch (Betriebsleitung Ahlener Umweltbetriebe), KEG-Kraftfahrer Achim Siegert und Franz Krumtünger (Leitung Logistik u. Infrastruktur AWG)
Bildnachweise: © Kreis Warendorf