Seit drei Jahrzehnten ist das Haus der Niederlande in Münster ein Ort der Wissenschaft, Kultur und Begegnung. Forscherinnen und Forscher unterschiedlichster Disziplinen widmen sich hier einem breiten Spektrum an Fragestellungen. Im Fokus stehen dabei sowohl aktuelle als auch historische Verflechtungen zwischen Deutschland und den Niederlanden sowie europäische und internationale Wechselbeziehungen.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums öffnete die Institution zu einem dreitägigen Programm ihre Pforten. Besonderer Höhepunkt war der Besuch von König Willem-Alexander. Vor Ort traf er auf Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft und führte mit ihnen einen lebhaften Dialog über die deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Dieser besonderen Ehre wurden auch Norbert Rethmann, Ehrenaufsichtsratsvorsitzender der RETHMANN-Gruppe, sowie Dr. Andreas Krawczik, Geschäftsführer REMONDIS Nederland, zuteil.
Nach einleitenden Ansprachen von Prof. Dr. Jacco Pekelder, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, besichtigte König Willem-Alexander die eigens für das Jubiläum entwickelte Ausstellung „Niederlande in 3D“. Diese thematisiert die Arbeitsfelder des Hauses, von Europa und Demokratie, über Wirtschaft bis zu Sprache und Literatur.

Norbert Rethmann (r.) und Dr. Andreas Krawczik (2.v.r) trafen im Haus der Niederlande auf König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit: Wir in den Niederlanden
In jedem Abschnitt der Ausstellung traf der König auf Studierende oder Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft und sprach mit ihnen über verschiedenste Themenfelder. Besonders war, dass diese Gespräche sich nicht allein um die Herausforderungen der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit drehten, sondern zugleich von Offenheit und Humor geprägt waren. Der König zeigte wahres Interesse für seine Gesprächspartner und ihre persönlichen Geschichten.
So erkundigte er sich im Gespräch mit Norbert Rethmann nach den Beweggründen, die Unternehmensaktivitäten in den Niederlanden auf- und auszubauen. Norbert Rethmann hob dabei die äußerst positive Entwicklung hervor und betonte zugleich die enge Verbundenheit der Familie mit dem Nachbarland. Ideenreich und zielstrebig gehen die Niederlande in vielen Bereichen entschlossen vorweg – so auch auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft. Vor diesem Hintergrund zählt der niederländische Markt für die RETHMANN-Gruppe zu einem zentralen Baustein der Unternehmensstrategie.
Über die Kreislaufwirtschaft in den Niederlanden und die Aktivitäten von REMONDIS und den Schwesterunternehmen Rhenus, SARIA und Transdev haben wir bereits in der aktuellen Brand Story berichtet.
Nachwuchstalente für die Grenzregion begeistern
Seit 1995 sind im Haus der Niederlande drei Einrichtungen der Universität Münster untergebracht: das Institut für Niederländische Philologie (INP), das Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS) und die Bibliothek im Haus der Niederlande (BHN). Gemeinsam haben diese drei Institute sich in den letzten 30 Jahren als einen Ort der universitären Lehre und Forschung sowie des grenzüberschreitenden Austauschs etablieren können.
Die Anzahl der Studierenden ging in den letzten Jahren stetig zurück. Daher haben Prof. Jacco Pekelder vom ZNS, Prof. Dr. Jan vom Brocke (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Geschäftsprozessmanagement an der Universität Münster) und Dr. Andreas Krawczik sich zuletzt intensiv damit beschäftigt, wie das akademische Profil des ZNS sich erweitern lässt. Dabei wurde deutlich, dass viele Unternehmen mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften konfrontiert sind.
Gemeinsames Ziel ist es nun, ein Forschungsprogramm im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln, das eine enge Kooperation zwischen dem ZNS, der Universität Münster sowie den niederländischen Universitäten Nijmegen, Twente und Eindhoven fördert. Mit diesen Bestrebungen sollen künftig Nachwuchstalente gewonnen und dafür begeistert werden, im deutsch-niederländischen Grenzraum zu leben und zu arbeiten.
„Wir sind fest davon überzeugt: Die Zeit für ein solches Programm ist jetzt gekommen. Daher wünschen wir uns die Unterstützung möglichst vieler Unternehmen – sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite“, sagt Dr. Andreas Krawczik. Die Ziele und Inhalte eines solchen Bildungsprogramms erläuterte er auch anlässlich des Jubiläums im Haus der Niederlande und fand viel Zustimmung: Die forcierte Weiterentwicklung des ZNS wurde vom König sowie vom NRW-Ministerpräsidenten mit großer Wertschätzung aufgenommen.



Besondere Ehre
Der Austausch mit König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst war eine besondere Ehre und geprägt von einer offenen und angenehmen Gesprächsatmosphäre. Wir bedanken uns für die Einladung und freuen uns, mit unseren Aktivitäten auch weiterhin einen Beitrag zur deutsch-niederländischen Zusammenarbeit leisten zu können!

Bildnachweise: Bild 1: Adobe Stock: prehistorik; Bilder 2–5: © Michael C. Möller