Skip to main content
suche

10. November 2022

Hamburg: Jetzt gibt’s die Altkleider-Abholung frei Haus

TextilTiger holt aussortierte Kleidung sauber und nachhaltig mit dem E-Lastenrad an der Haustür ab

Mit einem Pilotprojekt in Hamburg, bei dem Altkleider mit dem E-Lastenfahrrad oder elektrisch betriebenen Transportern bei Bürgerinnen und Bürgern zuhause abgeholt werden, möchte TextilTiger die Sammelqualität von Alttextilien erhöhen und so den Lebenszyklus gut erhaltener Kleidungsstücke verlängern. Das kostenfreie Angebot schließt eine Lücke, denn in der Hansestadt sind seit August 2020 nahezu alle öffentlich zugänglichen Altkleidercontainer abgebaut worden. Ein Großteil der aussortierten Kleidungsstücke landet nun fälschlicherweise im Restabfall und wird nicht zum Wertstoffhof gebracht. Das verhindert, dass die Textilien weiterverwendet oder recycelt werden können. Die ersten acht Testmonate des Abholservices sind bereits gut verlaufen: Jetzt möchte der TextilTiger noch mehr Fahrt in Hamburg aufnehmen.

Der Trend zur Fast Fashion, der schnellen Mode, von der man sich ebenso schnell wieder trennt, hält weiter an: Wir Deutschen kaufen durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr, die laut einer Greenpeace-Studie gar nicht (40%) oder weniger als zwei Mal getragen werden. So erhöhen sich die Sammelmengen drastisch. In Hamburg konnten die Altkleider bis zuletzt an den 120 Containern der Stadtreinigung oder an den 30 Containern des Deutschen Roten Kreuzes abgegeben werden. Das Problem: Häufig leidet die Sammelqualität bei solch öffentlich zugänglichen Containern aufgrund von Fremd- und Fehlwürfen. Unter anderem deswegen wurden in Hamburg nahezu alle Altkleidercontainer abgebaut. Doch wohin mit der aussortierten Jacke oder Hose?

Die schlechteste Lösung ist es, die Kleidungsstücke über den Restabfall zu entsorgen. Denn so können die Textilien weder weiterverwendet noch recycelt werden und landen in der thermischen Verwertung. Die bessere Lösung: eine saubere Erfassung und eine gute Sortierung. Sie sind die Basis für eine mögliche Verlängerung des Lebenszyklus als Second-Hand-Ware oder einen kontrollierten Export.

Für diese Erfassung ist in Hamburg kürzlich ein Pilotprojekt namens TextilTiger an den Start gegangen. Der Service ist kostenfrei und bietet eine bequeme Abholung der Altkleider direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern.

Projektverantwortlicher Jan Mauch erklärt, wie die Altkleider verlässlich, pünktlich und umweltfreundlich abgeholt werden

Projektverantwortlicher Jan Mauch erklärt, wie die Altkleider verlässlich, pünktlich und umweltfreundlich abgeholt werden

Einfache Buchung und Abholung

Der Service von TextilTiger kann im Internet (www.textiltiger.de) gebucht werden. Als Terminfenster zur Auswahl stehen jeweils 3-Stunden-Slots montags bis freitags zwischen 08:00 und 20:00 Uhr. Die Altkleider sollten nach Möglichkeit noch tragbar, jedenfalls aber sauber und trocken in Säcken oder Kartons verpackt sein. Neben Altkleidern können auch Schuhe, Bettlaken oder Handtücher abgegeben werden. Eine genaue Auflistung findet sich auch auf der Website. Die Abholung erfolgt dann umweltfreundlich – mit elektrisch unterstützten Lastenfahrrädern oder elektrisch betriebenen Transportern.

TextilTiger steht für die Weiterverwendung gut erhaltener Kleidungsstücke: Dadurch, dass die Textilien nicht anonym in einen Sammelbehälter geworfen, sondern persönlich an der Haustür abgegeben werden, steigt die Hemmschwelle und damit auch die Sammelqualität. So können die Materialien dem bestmöglichen Verwertungsweg zugeführt werden.

Die eingesammelten Altkleider gehen zur Firma RE TEXTIL, einer Tochterfirma des Recyclingunternehmens REMONDIS, und werden dort sortiert. Rund 60 Prozent intakte Kleidung werden möglichst lokal in den Second-Hand-Markt zurückgegeben oder unter strengen Auflagen und Kontrollen exportiert. Nur was nicht mehr als Kleidung taugt, wird in seine rohstofflichen Einzelteile zerkleinert und der Industrie als Recyclingrohstoffe zur Verfügung gestellt (21 Prozent) oder zu Putzlappen verarbeitet (15 Prozent). Lediglich vier Prozent – überwiegend Fehlwürfe – gehen als Brennstoff in die thermische Verwertung.

Der ungebrochene Trend zur Wegwerfmode hat die Sammelmengen drastisch erhöht. Hier braucht es intelligente Konzepte und Lösungsansätze, um der Altkleiderflut zu begegnen. Home Pick Up Services wie TextilTiger können ein Baustein auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft sein.

Wenn der TextilTiger in Hamburg gut anläuft, soll er im nächsten Schritt auch auf andere Städte übertragen werden.

Bildnachweise: © REMONDIS

Newsletter

Melden Sie sich ganz unkompliziert zu unserem Newsletter REMONDIS AKTUELL mit Informationen zu Leistungen, Produkten und vielen weiteren Infos an.