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10. Juli 2023

„Aus Überzeugung technologieoffen”

Sascha Hähnke, Geschäftsführer REMONDIS, spricht über den aktuellen Stand bei alternativen Antrieben

Sascha Hähnke engagiert sich seit Jahren für den Einsatz alternativer Antriebe in der Kreislaufwirtschaft und der Logistikbranche. Seit Anfang 2023 hat er BEV, CNG und Co. bei REMONDIS zu seiner Hauptaufgabe gemacht. Ein Gespräch zum Stand der Dinge.

Seit Februar 2023 sind Sie als Geschäftsführer der REMONDIS Sustainable Services GmbH schwerpunktmäßig für alternative Antriebe zuständig. Wie relevant ist das Thema für REMONDIS?

Sascha Hähnke: Wir bewegen etwas mehr als 10.000 Fahrzeuge. Bei dieser Flottengröße wäre es fahrlässig, wenn wir uns nicht zeitig um alternative Antriebe kümmern würden. In meiner neuen Position werde ich den Einsatz der alternativen Antriebe weiter vorantreiben – ein Thema, das von REMONDIS schon lange forciert wird.

Welche Erfahrungen hat REMONDIS bereits mit alternativen Antrieben gesammelt?

Sascha Hähnke: Anfang der 2000er-Jahre haben wir begonnen, einen Großteil der REMONDIS-Flotte mit eigenem Biodiesel wie Rapsmethylester und Fettmethylester unseres Schwesterunternehmens Saria zu betanken. Elektrisch sind wir das erste Mal 2011 mit einem Diesel-Hybrid-Lkw gefahren. Das Fahrzeug stammte seinerzeit aus einer Testflotte von Daimler.

Welche alternativen Antriebe hat REMONDIS bereits getestet oder etabliert?

Sascha Hähnke: Das ist ein laufender Prozess. Grundsätzlich kann man sagen, dass wir in Deutschland schon recht weit vorangekommen sind bei der Umstellung auf regenerative Antriebe. In Freiburg bekommen wir jetzt das siebte kommunale Sammelfahrzeug mit Wasserstoffantrieb. In Frankfurt sind wir mit mehreren BEV-Fahrzeugen unterwegs. Im Großraum Köln und in Münster fahren bereits Sammelfahrzeuge mit selbst produziertem Biogas aus biogenen Abfällen. Das stellt einen wirklich perfekten Kreislauf dar, denn die Fahrzeuge sammeln quasi das Inputmaterial für die Produktion ihres eigenen, klimaneutralen Kraftstoffs ein.

Auch in Polen fahren wir viele Fahrzeuge mit Gas. Aber es gibt noch viele weitere Beispiele. Unsere Schwester Rhenus ist unter der Oberleitung auf der A5 unterwegs. In Schweden haben wir mit die ersten BEV-Fahrzeugen im Einsatz. 2019 haben wir in den Niederlanden das erste, mit Wasserstoff angetriebene Abfallsammelfahrzeug in Betrieb genommen – ein Prototyp, der über eine lokale Förderung entwickelt wurde. Somit sind bei uns bereits heute alle Antriebe vertreten. Ich selbst setze mich bereits seit 2018, damals noch bei der Schwestergesellschaft Rhenus Logistics, für alternative Antriebe ein.

Sascha Hähnke, seit Februar 2023 Geschäftsführer bei REMONDIS Sustainable Services

Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit bei Ihnen im Unternehmen?

Sascha Hähnke: Als Recyclingspezialist ist Nachhaltigkeit unser Geschäftsmodell. Es ist die Grundlage unseres Handelns. Daher schauen wir uns immer die gesamte Wertschöpfungskette an und legen Wert auf maximale Rückgewinnung von Ressourcen bei gleichzeitig minimaler oder im Idealfall gar keiner Umweltbelastung. Dazu gehört zwingend eine möglichst klimaneutral operierende Flotte, insbesondere bei den Sammelfahrzeugen, die bei uns einen großen Anteil haben. Wir sind sicher, dass wir eher in den Innenstädten Druck bekommen werden als auf den Autobahnen, da haben wir noch ein bisschen mehr Zeit, alternative Antriebe zu etablieren.

Was ist wichtig für die Transformation zu alternativen Kraftstoffen?

Sascha Hähnke: Wir müssen technologieoffen an die Geschichte herangehen. Das haben wir bei REMONDIS in der Vergangenheit getan und machen es bis heute. Heute sind wir nicht nur batterieelektrisch, sondern auch mit Wasserstoff und mit Bio-CNG unterwegs. Beim Gas haben wir bereits den nächsten Schritt gemacht: Bei REMONDIS Rheinland und demnächst im Münsterland tanken wir Bio-CNG physisch bei einer Tankstelle in Köln. Im Münsterland planen wir die Sammlung der grünen und der braunen Tonne direkt in die Biogasanlage und somit in die Tankstelle, in die Fahrzeuge. Wir sind technologieoffen, weil wir sehr sicher sind, dass es ein einziger Antrieb gar nicht schaffen kann.

Effizientes Flottenmanagement – heute und morgen

Das Interview (inkl. einer Langversion) ist zuerst erschienen im Continental-Whitepaper „Effizientes Flottenmanagement – digital, vernetzt und nachhaltig“, das das gesamte Lösungsportfolio versammelt, um eine Flotte im Pkw-, Bus, Van- und Lkw-Segment effizient und nachhaltig zu managen. Darin berichten Kunden und Partner von Continental gemeinsam mit Experten des Technologieunternehmens über ihre Praxiserfahrungen, neue Technologien und Zukunftsperspektiven.

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Bildnachweise: Bild 1, 2: © REMONDIS; Bild 3: © Continental

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