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30. August 2023

Grünschnitt gehört nicht in die Natur

Wertstoffhöfe nehmen Gartenabfälle und Herbstlaub

„Zurück zur Natur“- das denkt sich wohl so mancher Gartenbesitzer, der das Rasengrün, die Äste vom Baumschnitt oder das Herbstlaub am Waldesrand zurücklässt. Denn auch wenn das erst mal nach einem naturgemäßen Vorgehen aussieht, geradezu nach einer guten Tat, ist doch das Gegenteil richtig. Die Beseitigung im Wald oder auf der Wiese, sei es aus Unkenntnis oder Faulheit, verursacht nämlich schwere Schäden an der Natur – und ist deshalb auch mit einem Ordnungsgeld belegt.

Aus Überzeugung wirbt Aloys Oechtering, Geschäftsführer der RETERRA Service GmbH, für einen verantwortungsvollen Umgang mit Grünabfällen:

„Sie einfach in die Natur zu kippen ist nicht nur schädlich für die heimische Artenvielfalt in Wald und Flur. Es gehen obendrein wertvolle Rohstoffe für die Energieerzeugung und professionelle Bodenverbesserung verloren. Daher ist es sehr wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger ihren Bioabfall sauber getrennt in der Biotonne sammeln und Gartenabfälle zum Wertstoffhof bringen.“

RETERRA ist der Spezialist für biologische Rohstoffe im REMONDIS-Verbund. Das Unternehmen verwertet deutschlandweit organische Abfälle und erzeugt daraus hochwertige Produkte wie Komposte, Substrate, Bodendecker und Holzbrennstoffe.

Aloys Oechtering, Geschäftsführer RETERRA Service GmbH

Todeszone durch Grünschnitt

Wenn dicke Schichten Gartenabfall über gesunden Pflanzen im Wachstum abgekippt werden, ist das wie eine Versiegelung. Als erstes sterben die grünen Bewohner an der Oberfläche ab. Noch schlimmer aber: Das Material nimmt auch den Bodenorganismen von Regenwurm bis Bakterien im Humus die Luft zum Atmen. Das fördert Fäulnis und lässt durch unvollständige Zersetzung giftige Stoffe entstehen. Der entsorgte Grünschnitt wirkt also nicht etwa wie Dünger, sondern schafft eine kleine Todeszone, die den Boden langfristig schwächt.

Außerdem können sich mit den Gartenabfällen Zierpflanzen verbreiten, die heimische Gewächse verdrängen. Beispiele sind die Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau) und verschiedene Ziergräser, die entweder durch Samen oder wieder anwachsende Schnittreste verbreitet werden. Sie wieder zu entfernen ist ebenso aufwendig wie teuer.

Schließlich gelangen im Einzelfall mit dem Grünschnitt auch unerwünschte Reste von Dünger sowie Pflanzengiften in die Natur, was insbesondere bei Wasserschutzgebieten ein Risiko für unser Trinkwasser darstellt. Auch kann unsachgemäß in der Natur gelagertes Pflanzenmaterial Ungeziefer anlocken oder wegen der Fäulnis zu Gestank führen. Im Übergangsbereich von Siedlungen und Natur wird das immer wieder zu einem Ärgernis für die Anwohner.

Wertstoffhöfe sind die bessere Lösung

Gartenabfälle und Herbstlaub werden in ganz Deutschland von Wertstoffhöfen angenommen. Manche kommunalen Sammelunternehmen bieten außerdem zu gewissen Terminen eine Sonderentsorgungsrunde an oder ermöglichen gerade im Herbst eine Abholung auf Bestellung. Jedem Gartenbesitzer steht also eine Möglichkeit „um die Ecke“ zur Verfügung.

Die Erfassung durch ein Sammelunternehmen erlaubt auch, das Pflanzenmaterial zunächst in Biogasanlagen zur Energieerzeugung durch Vergärung einzusetzen und danach daraus hochwertige Komposte zu gewinnen. Grünabfall in Wald und Wiese ist also nicht nur für schädlich, sondern entzieht dem Recyclingkreislauf auch wertvolle Stoffe.

Es geht also mit der Grünschnitterfassung auch um einen von vielen notwendigen Beiträgen zur klimaschonenden Energieversorgung. Und nachdem schließlich Kompost entstanden ist, ist das Material dann tatsächlich bereit „zurück zur Natur“ zu kehren, jetzt als wertvoller Stoff zur Verbesserung der Bodenqualität. Dort mit Fachwissen eingesetzt, hilft der Kompost beim Humusaufbau, ersetzt künstliche Dünger, trägt zu einer naturnahen Landwirtschaft bei und stärkt nebenbei die Fähigkeit des Bodens, Regen aufzunehmen.

Bildnachweise: Bild 1: Adobe Stock: Animaflora PicsStock; Bilder 2, 3, 4: REMONDIS

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